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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 308
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Wolfgang Neuß

werden. Das geschah mittels hölzerner Pumpen, „Kunstgezeug" oder
„ Wasserkunst" genannt.

Erst im 17. Jahrhundert wurde das Sprengen mit Schwarzpulver im
Bergbau üblich. Aber auch dann war die Arbeit noch sehr mühevoll,
schwierig und nicht ungefährlich.

Früher wurden die Gruben selten von den Landesherren selbst genutzt.
Sie vergaben den Abbau an interessierte Einzelpersonen oder an „Gewerkschaften
", mit Aktiengesellschaften vergleichbar. Die „Gewerken" erbrachten
durch den Verkauf von Anteilscheinen (das sind „Kuxe") das Kapital
zum Betrieb einer oder mehrerer Gruben, welche nicht selten schon bei der
unbedachten oder vorzeitigen Erstellung von Tagbauen, Wäschen, Pochen
und Schmelzen bereits verbraucht waren. Im Jahre 1810, als das Württembergische
Amt Hornberg zu Baden kam, ging auch die Berghoheit an
Baden.

Zur Geschichte des Württembergischen Kupfer- und Silberbergbaus
schreibt Mathilde Schnürten: „Mit Ausnahme einiger Versuchsbauten in
anderen Landesteilen, liegen alle Silber- und Kupfererzgruben im
Schwarzwald.1 Der damaligen Einteilung entsprechend waren dies die
Christophtaler Gruben einschließlich der Zeche Königswart im Murgtal;
die Bulacher Zeche; die Kinzigtäler Gruben bei Alpirsbach und in der Rei-
nerzau und die Gruben im Gutach- und Schiltachtal im Amt Hornberg.

Die Gruben lagen teilweise auf altem Reichsgut, so auch im Amt Hornberg
, das von 1445 bis 1810 württembergisch war.2 Über ihre ersten Anfänge
ist so gut wie nichts bekannt. Nicht nur weil die früheren Herren
nicht gerade die fleißigsten Berichterstatter waren, sondern weil viele Urkunden
und Berichte Opfer zahlreicher Stadtbrände wurden.

Das beste Beispiel dafür scheint das Bergwerk in Bulach. Wie der in
Bergwerksachen erfahrene Johann Albrecht Gesner in der Physikalischökonomischen
Wochenschrift berichtet, ist unter den württembergischen
Bergwerken unstrittig Bulach das Älteste, das bereits im 13. Jahrhundert
schon arbeitete. Weil aber um das Jahr 1326 der Ort Bulach gänzlich abbrannte
, mangeln die Nachrichten über die Beschaffenheit dieses frühen
Bergwerkes".3 So ähnlich könnte es auch in Hornberg gewesen sein.

Günther Knausberger hält es für sicher, dass die Kelten schon in der
Bronzezeit im mittleren Schwarzwald anwesend waren und nach Eisenerz
schürften. Wir dürfen deshalb getrost davon ausgehen, dass schon sehr
früh im Kinzigtal und seinen Nebentälern Bergbau betrieben wurde,4 was
auch alle, die sich mit der frühen Geschichte Hornbergs befassten, so
sehen.

Die ersten von den Herzögen von Württemberg ausgehenden Belehnungen
erfolgten durch Graf Ulrich V., der am St. Ulrichtag 1456 dem Bürgermeister
und zwei anderen Bürgern von Warth im Oberamt Nagold die
Erlaubnis erteilte, „nach Gold, Silber, Gestein oder anderen Metallen nach


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