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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 310
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Wolfgang Neuß

Gebäude am so genannten Bühlerstein, an dem der Johannis Segen liegt,
wieder aussäubern lassen. Er teilt ferner mit, dass sich im Gutachtal, dem
Amt Hornberg gehörig, mächtige Gänge befinden, worauf die „Alten"
schon stark gebaut hätten.12

Nachdem im Schwarzwald immer mehr Silber, Kupfer und Blei gefunden
wurde, ließ Herzog Friedrich I. zum Schutze und zur Förderung des
Bergbaus am 27. Juli 1597 „allgemeine Bergfreiheiten" verkünden, die
auch die früheren Freiheiten bestätigten.13 Nach Mathilde Schnürlen unterstellte
diese Gesetzgebung den gesamten Bergbau nicht nur, soweit es sich
um öffentlich-rechtliche Fragen handelte, dem Willen der herrschenden
Staatsgewalt, sondern auch in Bezug auf die wirtschaftliche Organisation,
Lohn und Preisgestaltung. Die Durchführung der Bergordnung und Überwachung
des Bergbaus wurde einer besonderen Behörde übertragen, an deren
Spitze ein Oberberghauptmann stand. Diesem unterstellt waren die
Bergämter, deren Geschäfte ein Bergmeister mit seinem Stab führte. Unter
Herzog Friedrichs I. Regierung scheint auch in Hornberg eine Zeit lang ein
Bergamt gewesen zu sein.14

Anmerkung: Die zum württembergischen Amt Hornberg zuzuordnenden
Gruben und Gewerken erfahren in der Folge eine besondere Erwähnung
.

Im Jahre 1607 erteilten der Generalinspektor Bühler und der Bergmeister
Stephan Schönberger (dieser war von 1609 bis 1622 Obervogt im Amt
Homberg^ besondere Ratschläge, wie die Gewerken von Zubußen
verschont werden könnten.16 Mit dem Bergbau scheint es also nicht mehr
besonders gut gestanden zu haben, wozu auch Not und Kriegsangst beitrugen
.

Von Schönberger sei an dieser Stelle erwähnt, dass er in den Jahren
1618 und 1619 mit wenigen Arbeitern für das der Herrschaft Württemberg
gehörende Berg- und Schmelzwerk bei Schiltach im Amt Hornberg Erz
förderte.17 Dabei kann es sich nur um das Werk auf dem Hohberg gehandelt
haben. Schönberger weist darauf hin, dass er 1618 und 1620, als er
Obervogt in Hornberg war, etliche Male das Gebirge durchstieg und
Anzeichen von unterschiedlichem Erz bei den alten Gehauen vorgefunden
habe.18

Wie Schnürlen mitteilte, arbeiteten in den folgenden Jahren die Gewerkschaften
immer mit herzoglichen Vorschüssen auf die Erzvorräte, denn die
Erträgnisse der verschiedenen Gruben hatten sehr nachgelassen.19 Schließlich
wirkte sich auch der 30-jährige Krieg (1618 bis 1648) nachteilig auf
den Bergbau im Lande aus, wo besonders in den Jahren 1632 bis 1634 die
Gegenden von Alpirsbach, St. Georgen und Hornberg Schauplatz kriegerischer
Ereignisse waren. Auch fehlten im Lande nach diesem schrecklichen
feuerspeienden Kriege, im furchtbar zerstörten Gebiet, die erforderlichen
Mittel und Menschen für einen Erfolg versprechenden Bergbau.


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