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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 314
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Wolfgang Neuß

Umgehend erfolgte die Belehnung an Tobias Rothmund, Bankier, und
Paul v. Hector Züblin, Commissar zu St. Gallen, als den stärksten Gewer-
ken (wie bekannt waren diese auch Gewerken der Grube St. Peter).35

Im Jahre 1724 wurde ein weiterer Gang entblöst, den auch die „Alten"
schon betrieben. Weil dieser dem Johannisgang parallel lief, wurde er vermutlich
besonders gemutet und mit dem Namen „St. Paul" der Johannesgewerkschaft
einverleibt.36 Dieser Gang erwies sich anfangs mit schönem
Kupfererz, später zeigte es sich aber nur noch eingesprengt. Weil sich das
Erz im Gesenk besser anließ, baute man unten an der Straße einen 120 Meter
tiefen Stollen, der aber nur geringe Pocherze förderte und bald faul
wurde.37 1725 verkaufte man die Kuxe um 8 bis 10 fl. 50 kr. Matthäus
Schneider, ein Kuxenhändler, übernahm 1726 17 Kuxen um 100 fl., die er
in Augsburg und Kaufbeuren an Liebhaber brachte.

Als die Gewerken der Zubuße überdrüssig waren, wohl weil auch der
Kuxenpreis immer tiefer sank, wurde die „St. Johannis Zeche" eingestellt,
und die noch baulustigen Gewerken zogen in die „St. Peter Grube".38 Das
teilweise verfallene Mundloch des unteren Stollens liegt nur fünf Meter
östlich der Bundesstraße 33. Die bis zur Ortsbrust befahrbare Strecke ist
ca. 120 Meter lang. Das Mundloch des oberen Stollens liegt ca. 20 Meter
hangaufwärts. Die Halden der Stollen sind weitgehend abgetragen.39

Nach Gesner wurde die „Himmelfahrt Grube " im Jahre / 724 durch den
Sulzbacher Steiger Johann Georg Leibinger angefangen, der zu Anfang
über den Bühlerstein hinauf, auf die Höhe gegen Kirnbach einen Gang
schürfte, wozu der Schichtmeister Mathias Schneider eine Gewerkschaft
außer Landes herbeibrachte und den Gang 7725 unter seinem Namen belegte
. Da derselbe aber leer war und es keine bergmännische Hoffnung
gab, wurde der Bau verlassen und dafür unterhalb der St. Peter Zeche,
oben auf dem Gebirg, ein anderer Gang geschürft und gegen denselben ein
Stollen von 50 Meter getrieben. Weil auch das nicht den Erwartungen entsprach
, eröffnete man weiter aufwärts zwei alte Stollen, wo man einige
Quartale die Arbeit fortsetzte, bis schließlich alle die Gewerkschaft auf den
von der „St. Peter Zeche" angefangenen ,Augustusstollen" verfiel, wo
selbst ein vom Tag hinein ansehnlicher Gang, mitten im hohen Gebirg gegen
Abend gesetzt wurde. Nachdem man nun über 50 Meter aufgefahren
war, warf sich der Gang herum und setzte gegen Tag aus. Auf diese Art war
es schwer, die Gewerkschaften baulustig zu halten, Glaube, Liebe und Geduld
wurden klein. Als über 3000 fl. verbaut waren, zogen die Baulustigen
zur „St. Peter Zeche" und die „Himmelfahrt" zerfiel und blieb 1731 liegen.40

Die „St.-Jakob-Grube"

lag im rechten Sulzbach westlich Gutach dicht nördlich des Hasenhofes.41
Das Sulzbächlein bildet ein westliches Nebental der Gutach und mündet in
der Ortsmitte Gutach in dieselbe. Weil heute keine Spuren mehr sichtbar


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