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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 315
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Der Bergbau im ehemaligen württembergischen Amt Hornberg

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sind, deutet nur noch der Flurname „Knappenacker" westlich Gutachs auf
den dortigen Bergbau hin. Am 6. Juli 1596 berichteten die Bergbausachverständigen
Melchior Hehners und Jacob Enderlins von Bases, „daß sich
im reichen Sulzbach eine Grube befinde, wo man einen Schacht mit 3 Häusern
baut".42 Sie teilen auch mit, dass sich dort viel Wasser befinde, was
der Bergvogt Jäger nach einer Befahrung der Grube bestätigt.43 1 608 berichtet
der hornbergische Bergmeister Friedrich Hafner vom Vorhandensein
eines Feldorts mit drei Häusern.44 Wie es scheint, ist die Grube danach
lange liegen geblieben.

Am 14. April 7767 meldet der Bergmeister Rueff, dass bei der St. Jacobs
Grube im Sulzbach, die dem Oberamt Hornberg gehörig, im ersten
Quartal 125 Zentner Bleierz und 30 Zentner Kupfererz in Vorrat genommen
wurden. Den derzeitigen Umständen entsprechend wird die Arbeit auf
dem Kupfergang noch einige Zeit eingestellt bleiben müssen 45

Manfred Martin teilt mit, „daß 7760 auf einem entblösten Kupfergang
ein Stollen angefangen wurde und auf 31 m fortgeführt wurde". Da sich
der Gang nach der Teufe mit beständigen Kupfererzen zeigte, wurde am
Fuß des Berges ein tiefer Stollen angelegt und damit bei 110 m ein anderer
Gang überfahren, der eingesprengte Blei- und Kupfererze führte. Der tiefe
Stollen erreichte 7773 eine Länge von 158 Meter. Unter der Stollensohle
war ein knapp 10 Meter tiefer Bindeschacht abgeteuft, aus dem ein Feldort
vorgetrieben wurde.46

Die Grube St. Jakob wurde von dem Steiger der Hornberger Porzellangrube
, vier Hauern und einem Karrenläufer abwechselnd mit St. Peter
beim Schlangenbrunnen betrieben. In den Jahren bis 1773 wurden insgesamt
12 t bleihaltige Pocherze und 2,1 t Kupfererz gefördert.47

Die Schiltacher Gruben

Nach Christian Ludwig Dörings Bericht (29. August 1748) befinden sich
im ganzen Lande, hauptsächlich im Schiltacher Tal und dem Gebiet viele
entblöste Gänge und Klüfte, welche gute Anzeichen auf Silber, Kupfer,
Kobalt und andere Mineralien geben, zu deren Gewinnung schon seit über
zehn Jahren viel Geld ausgegeben wurde. Weil aber die Gewerke bald
nachließen und der Bergbau nicht genügend Unterstützung erhielt, wurden
die meisten Gruben trotz guter Hoffnung verlassen. Wie Manfred Martin in
„Erz- und Mineral-Lagerstätten des Mittleren Schwarzwaldes" im Jahre
1986 schreibt, tritt westlich und nordöstlich von Schiltach, in den Seitentälern
der Gemeinde Lehengericht und in nächster Umgebung von Schram-
berg eine Reihe von Vererzungen auf. Über die Gänge um Schiltach liegen
nur sehr wenige Literaturangaben vor. Dies mag auch daran liegen, dass
das Amt Hornberg mit dem größten Teil seines Gebietes 1810 badisch
wurde und die Akten dabei verloren gingen. Insbesondere ist die Vergan-


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