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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 316
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Wolfgang Neuß

genheit der Schiltacher Gruben, die einer frühen Bergbauperiode angehörten
, verloren gegangen.

Die württembergischen Gruben wurden mehr als alle anderen des
Schwarzwaldes gefördert oder, wie es auch bei den Schiltacher Gruben
zeitweise der Fall war, auf herrschaftliche Rechnung betrieben.48 Eine Zeit
lang müssen die Aussichten des Schiltacher Bergwerks sehr günstig gewesen
sein, denn der Bergmeister Rössler berichtet am 16. Januar 1793, dass
eine Kuxe von den Zechen „Maria Magdalena", „St. Michael" und „Hilfe
Gottes" um 100 bis 150 fl. gehandelt worden sei. Wegen zahlreicher Namensgleichheit
der Gruben hat es Anlass zu Verwechslungen gegeben.
Martin stellt fest, dass im Stammelbach die Gruben Hilfe Gottes, Johannes
und Maria, im Rohrbächle die Gruben Maria, Elisabeth, Johannes, Immanuel
und Michael sowie im Erdlinbasch die Grube Maria Magdalena. Eine
zweite Grube mit dem Namen Rosina lag in der Nähe der Rotlach nordwestlich
des Rohrbächles. Ein Gutteil der Grubennamen konnte bei Geländebegehungen
aus entdeckten Bergbauresten entnommen werden.49

Meines Erachtens gehörte zum damaligen württembergischen Amt
Hornberg auch die Grube „Hohberg", von der ich glaube, dass sie die älteste
Grube im Gebiet Schiltach ist.

Die Grube „ Hohberg "

Wie Gesner berichtet, baute im Jahre 1564 Herzog Christoph auf eigene
Kosten das so genannte „Haus Württemberg" nebst einer Eisengrube auf
dem Hochberg bei Schiltach,50 womit eindeutig die Grube Hohberg gemeint
ist. Weil die Stadt Schiltach zum württembergischen Amt Hornberg
gehörte, ist diese Grube auch den Gruben des ehemaligen württembergischen
Amtes Hornberg zuzuordnen, obwohl der Bergbau dort sowohl auf
der fürstenbergischen Seite als auch auf der württembergischen Seite betrieben
wurde. Das Gebiet des Hohberg ist auch im Historischen Atlas von
Baden-Württemberg auf Karte VI 10 im Amt Hornberg farblich vermerkt.
Der Hohberg ist 700 Meter hoch und liegt zwischen den Seitentälern Ippi-
chen und Sulzbach. Am 31.10.1564 hat Herzog Christoph das Haus Fürstenberg
aufgefordert, auf dem Hohberg den Bergbau gemeinsam zu betreiben
(Kirchheimer 1953). Franz Hahn und Walter Schneider berichten in
„Bergbauliche Aufzeichnungen, unteres Kinzigtal 2002", dass der Hornberger
Obervogt Stephan Schönberger in den Jahren 1618 und 1619 mit
wenigen Arbeitern Erz für das ihrer fürstlichen Gnaden gehörende Berg-
und Schmelzwerk bei Schiltach im Amt Hornberg gefördert habe. Insgesamt
wären 12.000 Zentner Eisenerz geliefert worden, das auch sehr stahlreich
gewesen sei, weshalb es sogar von einem Stahlschmied nach Kärnten
abgeholt wurde.

Wie Martin mitteilt, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts der Bergbau auf
der württembergischen Seite besonders betrieben, denn 1656 waren auf der


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