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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 318
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Wolfgang Neuß

ort zur Zeit aus einem graulichen Horn mit einem schwarz-lettigen Salband
besteht.

Wie Schnürten schreibt, war die Grube vorgewerkt und der Herzog von
Württemberg besaß 51 Kuxe. 7756 jedoch nur noch 45, während der Rest
in Privatbesitz stand.56 Im 3. Quartal 7766 wurde eine Zubuße von 2 fl. pro
Kuxe veranschlagt.57 Im Jahre 7790 hat Bergrat Widenmann im Auftrag
des Herzogs Karl Eugen die alten Gruben der Reinerzau und im Lehengericht
befahren. Aus seinem Bericht zitiert Volz (1858): „Die im Gang stehende
Grube ist der St. Johannes im Rommelbach hinter Schiltach. Der
Gang besteht aus rotem Schwerspat, der zuweilen Spuren von Kobalt und
etwas wenigem gediegen Silber hat. In dem gleichen Gebirge ist auch die
,Hilfe Gottes', auf der ehemals vortreffliche Farbkobalte gebrochen wurden
. 400 m östlich der Grube St. Johannes liegt die Grube ,Rosina' im
Stammelbach, wo man durch einen Stollen zwar zwei Gänge mit Spuren
von Kobalt überfahren hat, die sich aber in der Folge zertrümmert und verdrückt
zeigten und daher aufgegeben wurden."58

Die „Hilfe-Gottes-Grube"

liegt im oberen Stammelbach, etwa 800 Meter westlich der Mündung des
Stammelbaches in das Reichenbächle. Einziger Hinweis auf dieses Vorkommen
ist im Gelände ein verstürztes Stollenmundloch mit kleiner, deutlicher
Halde. Es liegt am SW-Ende des Tals vom Oberreichenbächle, ca.
40 bis 50 Meter südwestlich des Wohnhauses auf der nördlichen Talseite.
Eine Schilderung der Geschichte dieser Grube ist in der Arbeit von Kluth
(1965) enthalten, die sich auf Archivalien von Ludwigsburg und Stuttgart
stützt. Danach wurde die „Hülff Gottes" im Stammelbach von den Schilta-
cher Bergleuten Georg Gottlieb Schlick und Jacob Brüstle am 25. August
7777 gemutet und auf eigene Kosten bis Ende 7 772 betrieben. 1773 bekam
die Grube ein Gewerk, Schichtmeister wurde bis zum Betriebsende im Jahre
7780 der spätere Berggeschworene Johann Christoph Weiser aus Alpirs-
bach. Der Grund zur Beendigung war, dass sich der Gang im Feld abgeschnitten
und sich solcher auch in der Teuf im Schacht nicht mehr hat einrichten
wollen.

Am 18. Dezember 1784 mutete der Calwer Handelsherr Moses Dörten-
bach die Grube erneut. Er hielt gleichzeitig die 127 bauenden Kuxe der
neu gegründeten, aus insgesamt 132 Kuxen bestehenden Gewerkschaft.
Fünf Freikuxe standen der Landesherrschaft, Kirchen, Schulen, den Armen
und dem Grundbesitzer zu. Bis Ende 7787 wurden Kobalterze aus Abbauen
über der Stollensohle gewonnen und ebenso wie das während der ersten
Betriebsperiode abgebaute Material in die Farbmühle bei Alpirsbach geliefert
. Von 7778 bis 1790 wurde die Grube noch in Frist gehalten und dann
ins Freie fallen gelassen. Genaue Angaben über Lage und Geometrie des
„Hilfe Gottes "-Ganges ist nicht bekannt.59


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