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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 319
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2003/0319
Der Bergbau im ehemaligen württembergischen Amt Hornberg

319

Die Gangmasse besteht im Gegensatz zu den Gängen der Umgebung
aus Hornstein, der Bruchstücke von Granit und Granitporphyr verkittet,
Schwerspat scheint hier weitgehend zu fehlen. Die negativen Ergebnisse
einer Gamma-log-Vermessung im Oktober 1973 legen den Schluss nahe,
dass die Vererzungen von den alten Bergleuten weitgehend abgebaut wurden
.

Die „Elisabeth und Maria1'-Grube

baute auf nahezu parallelen Gängen, die drei Kilometer südlich Schiltach
im Rohrbächle nach NW verlaufen. Die Lisabethen Fundgrube wurde 1740
eröffnet und von vier Hauern und einem Karrenläufer angelegt. In den
Physikalisch-ökonomischen Auszügen heißt es von der Grube Elisabeth
und der Grube Maria Magdalena im Oertlisbach (Erdlinsbach): „Sie sind
meist von armen Leuten angefangen, welche aber bald nachgelassen, weil
der Berg, wie sie glaubten nicht ganz von Silber gewesen." Beide Gruben
wurden fast gleichzeitig betrieben. Neben Kupfer sollen die Gruben auch
Kobalt und Silber geliefert haben.60

Nach einem von Schnürlen wiedergegebenen Zitat arbeitete nach dem
Befahrungsbericht Widemanns aus dem Jahre 1790 im Rohrbach auch die
Grube „St. Michael".61 In einem 140 bis 160 Meter langen Stollen hatte
man schöne Silberarten angefangen. 777/ übernahm ein Schiltacher Handelsmann
das alte Werk, „worauf in vorigen Zeiten einiger Versuch geschehen
ist". Da die Gewerken nicht die erwünschte Ausbeute erhielt, sind
weitere Versuche unterblieben. Bergbauspuren der ausgedehnten Grubenbauen
sind noch sichtbar, wobei der Holzausbau von Förder- und Fahrturm
1980 noch gut erhalten war.62

Im Bericht Widemanns wird auch die „Man'a Magdalena"-Grube in
Oertlisbach erwähnt. Über den Gang heißt es dort: „er hat zu Tag ausgebissen
und streicht Stunde 22 6/8 (340°) und flacht sich 59° von Abend gegen
Morgen". Man ist deswegen mit dem Stollenmundloch auf dem Gang aufgesessen
, wo man gleich die schönsten Spuren von Rotgüldig- und Glaserz
bekommen hat. Aus den Grubenberichten des Bergmeiste Rueff (1773) ist
ersichtlich, dass die Grube auf zwei Gängen gebaut hat, und die Belegschaft
aus einem Steiger, drei Hauern und einem Karrenläufer bestand.63

Nicht mehr bekannt sind die Örtlichkeiten der Gruben „Johannes und
Immanuel" im Rohrbächle und der ,Jiosina". Unter dem Namen Rosina
bauten 1724 einige Bauern, mussten aber bei einer Tiefe von 20 m den an
der Rotlach gelegenen Schacht wegen schlechter Luft und wohl auch aus
Geldmangel aufgeben.64

Die „Frisch Glück"-Grube im Sulzbächlein, Schiltacher Lehengericht
Diese Grube wurde im Jahre 1720 angefangen zu bauen, bei dem Amt
Hornberg, als dem damals zuständigen Bergamt und von einer aus Lindau,


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