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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 326
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Wolfgang Neuß

Der Bergmeister Rumpf berichtet am 14. April 7767, dass bei der „Getreuen
Gesellschaft- oder PorzellanerderT-Grube oberhalb Hornbergs nur
im zuerst angelegten Stollen gearbeitet werde und man in allem ca. 40 Meter
ausgefahren habe, und dass man hofft, nächstens eine Trasse vom
Hauptgang anzulegen.

Am 20. Januar 7769 teilt Rumpf mit, dass die Grube mit herzoglichen
Mitteln gebaut würde und zur Zeit mit einem Steiger und zwei Bergleuten
belegt sei, und am 8. April des gleichen Jahres, dass dort weiße Porzellanerde
gefördert werde, und die Grube vom Herzog im Jahre 7760 von den
damaligen Betreibern Jahn und Dertenbach aus Calw käuflich übernommen
worden sei. Weil sich auf dem liegenden Saalband im tiefen Ort wieder
schöne weiße Erde bildete, wird diese von vier Arbeitern ausgegraben
.85

Im Juli 777/ berichtet Bergmeister Rueff, dass in der „Getreuen Gesellschafts
Fundgrube" im Oberamt Hornberg, oberhalb dem Offenbach, die
Arbeit im Abbau von Porzellanerde bestehe, die in die Porzellanfabrik
Ludwigsburg geliefert werde. In der Grube arbeiten derzeit drei Bergarbeiter
, zu deren Unterhaltung und Bestreitung der Baukosten 120 fl. erforderlich
sind. Weil aber von der Porzellanfabrik nichts mehr verlangt worden
sei, habe man einen Vorrat von 72 V2 Zentner roher, ungewaschener und 50
V2 Zentner proparierter Erde.86

1773 meldet Rueff, dass in der Getreuen Gesellschaft-Fundgrube, die
wie die Gutacher Gruben auf Kosten der Herrschaft betrieben werden,
wegen des mangelnden Geldes zur Zeit weniger gearbeitet werde. Weil
von Ludwigsburg seit August 7769 nichts mehr verlangt werde, rät er, die
Kosten anderweitig zu verwenden. Damit die dort stehenden Gebaue nicht
der Zerstörung und der Räuberei ausgesetzt seien, solle man diese so teuer
wie möglich verkaufen.87

Da die gewonnenen Erden stark verunreinigt waren und durch Waschen
aufbereitet werden mussten, stellte man den Betrieb der geringen Erlöse
wegen ein.88

Die „Herzog Carl "-Grube

wurde 1766 im Steinenbach beim „Peterhof', zwischen Hornberg und Gutach
, auf einem Porzellanerdenanbiss angefangen. Wie Martin weiter berichtet
, kann ihre Lage (1980) nicht exakt festgelegt werden.

Das gangförmige Vorkommen wurde mit einem Stollen verfolgt.89
Am 22. Januar 7767 berichtet der Bergmeister Georg David Rumpf,
dass der Gang jetzt ca. 20 Meter in das Gebirge gearbeitet wurde und dabei
5 Zentner Porzellanerde gefördert wurden, wovon man 4 lh Zentner an die
herzogliche Porzellanfabrik zu Ludwigsburg geliefert habe. Weil jedoch im
letzten Laster die weiße Erde in einen schwarzen Koboltbollen und silberartige
Gelbe und Bräune überging, bat er die Fürstliche Verwaltung um


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