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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 340
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Karl Maier

Denn in einem Schreiben der Vorstände dieser Orte an das badische Innenministerium
beklagen sie sich neben heftiger Kritik an neuen Steuern, dass
sie, die aus dem alten Verbände kämen, gegen Recht und Billigkeit behandelt
worden wären; sie hätten nicht nur das ihnen „eigenthümliche" Amtshaus
ohne Entgelt zur Verfügung gestellt, sondern auch die beachtlichen
Reparationen ausführen lassen, während die früher bischöflichen Untertanen
und die des ehemals schon badischen Amtes Staufenberg ungeschoren
davongekommen seien.10 Die Antwort lautete, wie zu erwarten war: Renchen
und Wagshurst sowie Ebersweier und Durbach hätten durch den Verlust
ihrer Ämter an Anziehungskraft eingebüßt, in dem Maße wie Appenweier
dadurch gewonnen habe. Überdies verlange man von dem neuen
Amtsort nicht mehr, als ihre Vorgesetzten 1809 freiwillig angeboten
hätten."

2. Männer vom Amt

Da wir keinen Stellenplan des Landamtes besitzen, müssen wir die Anzahl
der Personen, die jeweils dort ihren Dienst taten, aus dem Zusammenhang
erschließen. Die normale Belegschaft setzte sich aus dem Amtsvorstand,
dem Amtsrevisor, einem Amtsaktuar und einem Amtsboten zusammen.
Obwohl erst 1817 ein zweiter Aktuar offiziell genehmigt wurde,12 arbeitete
schon vorher in verschiedenen Jahren ein weiterer mit, auch zog man gelegentlich
den Schullehrer und Ortsgerichtsschreiber Fidel Bell zur Aushilfe
heran.

Während man dem Amtsvorstand und dem Amtsrevisor freie Wohnungen
im alten Gerichtsgebäude gewährte, sollten die Aktuare zur Beförderung
ihrer „sittlichen Bildung" ... „ingleichen zur Erleichterung der Aufsicht
" über sie Kost und Logis im Haushalt des Amtmannes bekommen.13

Für die neun Jahre seines Bestehens können wir folgende Bedienstete
ausmachen: Amtsvorstände: Johann Ignaz Georg Hütlin (am 31. Dezember
1809 zugewiesen, trat aber seinen Dienst nicht an), Franz Xaver Bossi
(1810-1814) und Karl August Rüttinger (1814-1819); Amtsrevisor: Joseph
August Brutschin (1810-1819); Aktuare:14 Franz Bernhard Ree
(1807-1813), Bellosa (1814-1815), Donsbach (1814-1816), Deichler
(1816-1817), Held (1816, 1818-1819), Reichtlin (1819); Armbruster
(1814) und Schmidheis („aus Auftrag" 1814, 1815) sind nur für kurze Zeit
nachzuweisen; Amtsdiener: Kefer (1813).15

Über die Lebensläufe der meisten dieser Männer wissen wir nichts, von
den Aktuaren kennen wir nur die Familiennamen, da lediglich ihre Unterschriften
überliefert sind. Bei fünf von ihnen lässt sich jedoch aus Akten
und Literatur einiges zusammentragen.

Johann Ignaz Georg Hütlin erhielt 1809 den Posten des ersten Amtsvorstandes
in Appenweier zugeteilt, er schlug aber diesen Gunstbeweis des


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