Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 376
(PDF, 99 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2003/0376
376

Ernst Gutmann

ner der gezogenen Grund-Bogen diente als Richtlinie für die östliche
Stadtmauer. Sie südliche Abgrenzung der Stadtmauer folgte im Wesentlichen
dann dem hier durchfließenden Sulzbach und wurde durch weitere
Teilkreise fixiert. Es entstand nun nach diesen Vermessungen eine Stadtmauer
von einer Länge von 2600 Fuß = 842,4 m). An wichtigen Punkten
wurden weitere Türme geplant und gebaut. Die Ecken der Türme und Toreingänge
wurden mit gotisch behauenen Sandsteinen ausgeführt. Das
Hauptmaterial für die Mauer bestand aus den hier hergestellten Backsteinen
mit dem gleichen Format wie am Münster in Schwarzach (Königsformat
). Vor der Mauer wurde ein 75 Fuß = 24,30 m breiter Stadtgraben ausgehoben
. Das gewonnene Material diente zur Auffüllung von Bauplätzen
und den Straßenführungen. Auch das Innere der Burg, übrigens der höchste
Punkt innerhalb der Mauer, wurde so aufgeschüttet. Das Bauholz und
auch die Bruchsteine erhielt man über den floßbaren Sulzbach aus dem
Schwarzwald.2

Siedlungsfläche innerhalb der Stadt

Durch weitere Kreisbögen und Dreiecksvermessungen (siehe Zeichnungen
) wurde die Struktur innerhalb der Stadt festgelegt. So wurden die
Nord-Süd-Achse (Gartenstraße) und damit auch die Standorte der Tore
(Badener Tor) und das projektierte Südtor festgelegt. Die „Grosse Gasse"
(Herrenstraße) folgt, wie oben schon erwähnt, dem Kreisbogen der Linse.
An der Kreuzung Herrenstraße - Gartenstraße wurde das Rathaus projektiert
. Die beiden Hauptstraßen sollten einen Straßenmarkt bilden. Für die
Größe der Siedlung war der Marktplatz mehr als ausreichend, man plante
auf Zuwachs. Den Kirchplatz legte man, wie auch in den anderen Gründungen
, etwas abseits in einer Seitengasse an. Auch diese Gassen wurden
durch eine Messschnur festgelegt. Im Osten der Stadt entstand oder bestand
schon die Burg.

Die Bauplätze

Die Hofplätze wurden alle in der gleichen Größe angelegt. Die Bauplätze
hatten die Abmessung von etwa 50 Fuß (16,2 m) x 100 Fuß (32,4 m). An
der Herrenstraße entlang entstanden die Häuser mit der schmalen Seite
nach der Straße, die Grundstücke wurden mit Durchfahrten oder Hintergassen
erschlossen. Somit hatten alle Hofplätze eine Fläche von ca. 5,3 ar.
Die etwa 60 Hofplätze erhielten die Neusiedler als Eigentum und wurden
immer in den Akten als „frei, ledig und eigen" tituliert.3 Nur die sechs
Grundstücke in der Rosenstraße waren größer. Diese Gasse wurde bei der
Planung mit einem Teilkreis ausgemessen. Die Grundstücke an der Gasse
waren, wie auch die Burg, dem Landesherrn vorbehalten. Hier bauten die


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2003/0376