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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 377
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Stollhofen, eine Zähringergründung ?

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vom Stadtherrn angesiedelten Adligen (von Rust, von Bach, von Fleckenstein
, von Haller, von Röder usw.) ihre Höfe auf.4

Die Wasserversorgung

Zur Infrastruktur jeder Siedlung gehört die Wasserversorgung. Diese wurde
, wie auch in anderen von Zähringer gegründeten Städte, durch ein
Bachsystem gewährleistet. Über den vom Sulzbach gespeisten Stadtgraben
erhielt auch der Burggraben sein Wasser. Ein weiterer Zufluss wurde bei
der Burg in die Stadt geleitet, der an der Herrenstraße entlang lief. Von diesem
zentralen Wasserlauf aus wurden alle Seitengassen versorgt. Das Abwasser
verließ die Stadt durch die Mauer in den Stadtgraben. Reines Trinkwasser
für die Menschen wurde durch gemauerte Grundwasserbrunnen gewonnen
.5

Außerhalb der Stadtmauer

Wie oben schon erwähnt, folgte der Weg zwischen dem Dorf und der neuen
Stadt dem Kreisbogen. Im Vorfeld der neuen Stadt legte man eine
mächtige Steinbogenbrücke über den wasserreichen Sulzbach an. Auch die
Brücke lag an einem Kreisbogen. Hier wurde später ein einträglicher Straßenzoll
erhoben. Dadurch wurde der Durchgangsverkehr von der alten
Straßenführung im Westen (ehemalige Römerstraße) an die Stadt herangeführt
. Das Gebiet zwischen Alt-Dorf und Stadt, später Vorhof genannt,
wurde im Laufe der Zeit ebenfalls locker besiedelt. Hier entstand später
der badische Zollhof. Nach 1472 wurde dieser Vorhof befestigt und mit
den zwei Toren (Lichtenauer und Söllinger Tor) versehen.6

Das alte Dorf mit Kirche, Pfarrhof, Mesnerei, Beginenkloster, Mühlen,
klösterlich-Schwarzacher Münzhof, Kellerhof und der Siedlung Bruchhäuser
(Bannstraße) wurde zur Vorstadt.7

Ergebnis

Die Stadt war also von kompetenten Spezialisten, die als freie Bauunternehmen
umherzogen und ihre Dienste anboten, im Auftrag des Stadtherrn
geplant worden.

Die Planung zeigt auch, dass die neue Stadt für 60 Bürger und sechs
Adlige vorgesehen war. Damit plante man die Stadt für eine Einwohnerzahl
von rund 400 Seelen. Außerhalb der Stadt wohnten weiterhin die dörflichen
Untertanen. Um 1625 befanden sich (mit der Erweiterung) rund 100
Wohnplätze innerhalb der Stadtmauer, außerhalb zählte man 35 Häuser
und somit etwa 1000 Seelen.8


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