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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 378
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378

Ernst Gutmann

Quellen

1 Die erste echte Urkunde von 1154 nennt eine „curia dominicalis cum basilica" in Stadelhoven
. Eine ältere Urkunde (Fälschung) von 961 (Staden) (Regesten der Bischöfe
von Straßburg, 248, Nr. 145) und auch der schriftliche Hinweis auf das Jahr 1032 von
Karl Reinfried können nicht gewertet werden. Tatsächlich wurde im Jahre 1994 bei
Bauarbeiten in der Nähe des Friedhofs ein Spitzgraben angeschnitten, der vermutlich
zum Schutz einer römischen Straßenstation diente. Der Friedhof und die oben genannte
„basilica" war zugleich der Ortsmittelpunkt der Ansiedlung „Stadelhoven" bis zur
Gründung der Stadt.

2 GLA Gayling A 18) 1302, hier wird der Ort erstmalig als Stadt erwähnt. Die Stadt war
als Reichslehen über den Burggrafen von Nürnberg über die Herren von Gerolseck an
die Ritter von Windeck gekommen. Die Herren von Windeck konnten über den Sulzbach
die Baustelle mit dem nötigen Bauholz und Sandsteinen versorgen. Die Ziegelsteine
hatten das gleiche Format wie die Steine am Münster in Schwarzach, das etwa
zur gleichen Zeit entstanden ist. Die Abmessungen wurden dem amtlichen Katasterplan
der Gemeinde entnommen.

3 GLA 66/8382 „die hayligen s. cyriak", 1377. Die Hofplätze innerhalb der Stadt wurden
mit „frei ledig und eigen" bezeichnet.

4 Adelssitze in der Stadt, 1381, die von Bach (GLA 67/1321 fol. 4), Fleckensteiner 1407
(RMB I 2388/2389), Röder von Tiefenau 1488 (GLA 37/250 Konv. 2), Haller von Hallerstein
1555 (GLA 37/249 Konv. 12 od. GLA 67/53 fol. 408-411) u. a. m.

5 Die Quellordnung von 1741 (GLA 66/8397). Diese Ordnung wurde nach einer älteren
Ordnung, die 1689 vernichtet worden war, wiederhergestellt.

6 GLA 66/8383 von 1472 bzw. GLA 66/8384 von 1511. In dieser Zeit wurde die Stadt
nach Westen erweitert. Der Zoll- oder Badische Ladhof, der bisher vor der Stadt an der
Landstraße lag, wurde durch die Stadterweiterung gesichert. Das Söllinger und das
Lichtenauer Tor wurden über die Landstraße gebaut.

7 Schon 1472 bzw. 1511 (s. unter 7) wird schon die „Vorstadt" genannt. 1588 brannte die
Schule in der Vorstadt bei der Kirche ab (GLA 229/102565). In den Akten der Pfarrei
heißt es schon 1377 (GLA 66/8382) St. Cyriak „vor der stat" bzw. St. Erhardus 1448
„in der stat".

8 Nach dem modernen Katasterplan befanden sich etwa 60 ca. gleich große Hofplätze in
dem Gründungsareal. Dazu kamen noch etwa sechs Plätze am heutigen Rosenweg
(ehemaliger Schlossgarten im Jahre 1700, vgl. Bürgerbuch GLA 66/8396). Rechnet man
66 Hofplätze x 6 Einwohner und die Bewohner der Burg, dürften etwa 400 Menschen
innerhalb der ältesten Stadtmauer gewohnt haben. Außerhalb verblieben die beiden
Mühlen, das Pfarrhaus, der Kellerhof und einige Bauernhäuser. 1472 wird auch schon
eine weitere Siedlung an der heutigen Bannstraße erwähnt (Bruchhusere). Durch die
Erweiterung der Stadt nach Westen, nach 1472, kamen nochmals rund 25 Hofplätze
hinzu. 1625 (GLA 66/8392) zählte man 134 bürgerliche Familien und 50 Soldaten mit
ihren Familien in der Garnison. Somit dürfte die Stadt damals etwa 1000 Einwohner
gezählt haben.

Ernst Gutmann, Leiberstunger Str. 3, 77836 Rheinmünster-Stollhofen


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