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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 384
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Hermann Löffler

Hofweier und Zunsweier sind erstmals in den sechziger Jahren von einem
Obersteiger Ehmüller aus Zunsweier gemutet worden. Ehmüller erhielt
auch von der Direktion der Forsten, Erz- und Gütermathen einen Lehenbrief
zur Gewinnung von Schwarzkalk in einem Großbaufelde von 100
Lachter Breite und 150 Lachter Länge. (Der Lehenbrief wurde von seiner
königlichen Hoheit, dem Großherzog ausgestellt.) Nach weiteren Schürfarbeiten
auf die gleiche Gesteinsart wurde am 7.8.1874 ein Nutzschein erteilt
und am 10. Juni 1875 wird dem gg. Ehmüller ein Grabelehen von 13,5
Hektar auf Gemarkung Niederschopfheim zugesprochen."

Diese Fläche erstreckte sich entlang der heutigen Alten Landstraße, etwa
vom Gasthaus Sonne bis zum Anwesen Elektro-Huber, und über den
Zixenberg bis etwa an die Straße an der ehemaligen Steppdeckenfabrik
Ernst Jäckle.

Am 26.1.1887 starb Michael Ehmüller. Im Zuge der Erbteilung unter
den Kindern des Verstorbenen am 19.12.1887 erhielt die Tochter Adelheid
die Grundstücke, die zum Steinbruch gehörten, und das Lehen zum Kalkabbau
. Beides übergab sie sofort ihrem „erstehelichen" Sohn Theodor
Schmiederer, dem Enkel von Michael Ehmüller, mittels öffentlicher Urkunde
. Dabei hat Theodor Schmiederer versäumt, das Lehen zum Kalksteinabbau
auf seinen Namen im Grundbuch eintragen zu lassen. Dieser
Eintrag wurde dann vor dem Notar, dem Gemeinderat und mit Zustimmung
aller Erben des Michael Ehmüller, die ebenfalls anwesend waren, am
1. Februar 1889 im Grundbuch vollzogen.

Zuvor hatten, nach einem Bericht der Ortspolizei vom November 1888,
ein Bernhard Billian aus Zunsweier und im Januar 1889 ein Eusebius Sil-
cher aus Niederschopfheim einen Kalksteinbruch am Zixenberg im heutigen
Bereich Alte Landstraße zwischen den Anwesen Möschle und Elektro-
Huber eröffnet. Billian hatte einen Arbeiter ständig beschäftigt, Silcher
drei Arbeiter, die nur alle 14 Tage arbeiteten, jedoch nicht im Winter. 1891
übernimmt Theodor Schmiederer auch diese Steinbrüche. Bereits 1890
hatte er beantragt, ein Haus für ein Dynamitlager zu bauen.

Der Bergmeister berichtet weiter: „Der Kalkstein wurde früher unter
dem Namen Schwarzkalk in der Offenburger Glasfabrik verwendet und gehört
in die Muschelkalkreihe. Gegenwärtig wird der dunkel violettblaue
Kalkstein mehr zum Häuserbau und noch mehr auch zur Straßenbeschotterung
verwendet, da er sich wegen seines Bitumengehaltes weniger zum
Brennen eignet." Bei dieser Befahrung stand das Bergwerk in Folge eines
Bergsturzes am 14. Mai still. Im Tagebausteinbruch an der Rifengasse wird
jedoch mit drei Arbeitern gearbeitet. Der Stollenbetrieb soll erst im Winter
wieder geöffnet werden.

Aus einem Lageplan aus dem Jahre 1874, der sich im Archiv des Lan-
desbergamtes in Freiburg befindet, war dieser Steinbruch im Bereich der
heutigen Anwesen Zixenberg Nr. 2 und Nr. 4. Gearbeitet wurde, so der


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