Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 388
(PDF, 99 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2003/0388
388

Hermann Löffler

das Kalkwerk in Konkurs. Der Betrieb geht noch einige Zeit weiter. Da
sich die finanziellen Probleme nicht lösen lassen, wird der Betrieb zum
Jahresende eingestellt.

Ende November 1913 wird die Sparkasse Lahr, als größter Gläubiger,
Eigentümer des Kalkwerkes und des Steinbruches und löst die Firma Frohwein
1914 auf. Die Bank versucht den Betrieb wieder aufzunehmen, was
jedoch nicht gelingt. Im Mai 1914 wird durch Tausch mit Grundstücken in
Freiburg Architekt Eugen Schmidt aus Freiburg Eigentümer der Firma.
Wegen Ausbruchs des 1. Weltkrieges kann er jedoch den Betrieb nicht
mehr aufnehmen.

Im Juni 1918 übernehmen die Gebrüder Adolf Koch, Ziegeleibesitzer,
und Arsen Koch, Maurermeister aus Bollschweil! das Kalkwerk. Sie sind
Eigentümer zu je V2. Anscheinend konnten auch sie den Betrieb nicht
mehr in Gang bringen, denn Ende 1919 wurde der 56 Meter hohe Kamin
und die Betriebsgebäude abgebrochen. Dr. Otto Kaiser aus Niederschopfheim
, der den Abbruch noch miterlebt hatte, berichtete: „Um den Kamin
zum Einsturz zu bringen, wurden aus seinem Fundament nach und nach
Steine entnommen und im innern ein Holzgerüst erstellt zur Stützung.
Dann wurde das Holzgerüst angezündet und alsbald sank der Schornstein
in mehrere Teile zerbrechend in sich zusammen und hinterließ einen großen
Haufen von Steinen." Die Backsteine des Kamins und der Betriebsgebäude
wurden für den Bau der Häuser Baumgartenweg 2-6 verwendet, die
zwischen 1919 und 1921 von den Gebrüdern Koch gebaut und anschließend
verkauft wurden.

1915 wurde noch vom Großherzoglichen Bergmeister festgestellt, „dass
die Grundstücke und die Firma Frohwein an Herrn Schmidt verkauft wurden
, jedoch nicht das Bergwerkeigentum bzw. das Lehen von 1875 zum
Kalksteinabbau". Wegen des Krieges konnten diese Dinge erst 1925, durch
einen freiwilligen Verzicht der Sparkasse Lahr, die immer noch Eigentümer
des Lehens und des Bergwerkes war, im Grundbuch gelöscht werden.

Quelle: Überlieferung Dr. Kaiser Niederschopfheim, Staatsarchiv Freiburg, Bestandsbuch G
21/2 Nr. 2317/19/56/61/2400; Archiv Gemeinde Niederschopfheim Nr. V/2, Gewerbebetriebe
Nr. 78, Grundbuch 1889, 377ff.; Landesbergamt Freiburg, Akte Landesbergamt
Karlsruhe A 2 10/4, Band 1


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2003/0388