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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 399
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Die Wiege des TURENNE-Denkmals im Lichte neuester Glazialforschungen

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der Bearbeitbarkeit dieses grobkörnig-spätigen Achertal-Granites (Oberkirch
-Granit, ,,Schwartenmagen"-Granit) vor Ort und in Strasbourg erfolgte
dann im Winter 1826/27 der technisch ungewöhnlich schwierige Abtransport
der folgenden vier grob zubehauenen Findlingsblöcke (Abb. 20):

1. Der Sockel (Transport-Rohgewicht: ca. 22 t; Netto-Gewicht, bearbeitet:
201)

2. Der Würfel (Transport-Rohgewicht: ca. 19 t; Netto-Gewicht, bearbeitet:
18,5 t)

3. Das Gesims (Transport-Rohgewicht: ca. 201; Netto-Gewicht, bearbeitet:
19 t)

4. Der Schaft (7,72 m lang, Transport-Rohgewicht ca. 40 t; Netto-Gewicht,
bearbeitet: 38 t)

Der erste steile Abtransport geschah über die „Schleif ca. 150 Höhenmeter
ins Achertal hinab, einer Rinne, die heute noch in den Rebhängen oberhalb
der Eisenbahn-Station „Kappelrodeck-Ost" deutlich zu sehen ist
(Abb. 18). Von der dortigen Talsohle gelangten diese riesigen Gesteinsrohlinge
auf schweren (Leiterwagen-)Schlitten mit umfangreichen, doppelten
Ochsengespannen - bewusst bei starken Frostbedingungen mit Schneeauflage
- unter erheblichen Schwierigkeiten von Kappelrodeck über Achern
nach Sasbach (vgl. Tab. lb). Dort erfolgten dann die Feinarbeiten zum
Endausbau durch den Bildhauer Friedrich aus Oberachern (Ketterer &
Knapp 1890), die Errichtung und die Einweihung des Turenne-Denkmal-
Obelisken bis zum Jahre 1829 (Abb. 20 und 21). So dienten vom Nordischen
Inlandeis bzw. vom (!) 1000 m mächtigen Achertal-Gletscher transportierte
Granit-Findlinge als Bausteine für das dritte Turenne-Denkmal,
das leider am 27. September 1940 auf Anordnung A. Hitlers durch Untergrabung
zerstört und anschließend verwertet wurde (Fa. Kurz, Obersasbach
). Reste davon sind heute noch an einem Privathaus in Obersasbach-
Erlenbad vorhanden.

Das vierte Turenne-Denkmal ließ General de Gaulle nach Abschluss des
Zweiten Weltkrieges wieder auf französischem Grund in Sasbach errichten
, dieses Mal aber aus kleineren Werksteinen eines ehemaligen Granitsteinbruches
aus dem Achertale, da die Erkundung und Bearbeitung ähnlicher
Monolithe viel zu aufwändig gewesen wäre. Dieses vierte Denkmal
wurde dann am 25. Oktober 1945 eingeweiht und fungiert heute als markantes
, verbindendes Denkmal - nun auf deutschem Grunde - zwischen
zwei jetzt befreundeten Völkern (Abb. 22).

4. Danksagung

Das Straßenbauamt Offenburg, das Turenne-Museum sowie die Gemeinde
Sasbach und die Fa. Max Früh KG (Achern) mit Herrn Schönle vor Ort


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