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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 415
(PDF, 99 MB)
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Die Wiege des TURENNE-Denkmals im Lichte neuester Glazialforschungen

415

Bericht über die Arbeiten für das Turenne-Denkmal in Sasbach, durchgeführt
während der Pionier-Übung im Jahre 1826

(Pionier-Direktion von Straßburg)

14. März 1827

(Französisch-deutsche Übersetzung von Dir. u. Prof. Dr. Dieter Ortlam, Bremen)
Kursivschrift: Ergänzungen des Übersetzers

Die Ministerialentscheidung vom 23. Juni 1826 beinhaltet die Errichtung eines Granit-Obelisken
zur Erinnerung von Turenne in Sasbach. Man konnte nicht sofort Hand an ein Werk
anlegen, von dem man erst danach Kenntnis erhalten hat, weil der Schaft nach dem Wunsche
des Komitees aus einem einzigen Stück bestehen sollte. Daher waren neue Erkundungen
angesagt, um einen Gesteinsblock zu entdecken, der diese Bedingungen erfüllte. Eine
Erkundung im Murgtal brachte das Ergebnis, dass der vorgeschlagene schöne Rosa-Granit
als Idee aufgegeben werden musste, weil er dort nur in Stücken mit kleinen Dimensionen
vorhanden war. Eine andere Erkundung in der Umgebung von Sasbach ergab die Entdeckung
von Findlingen mit sehr großen Maßen über den Dorfe Kappel(rodeck) im Tal mit
gleichem Namen. Ein (Fm£//mg.s-)Exemplar konnte die vom Komitee vorgegebene Entwurfshöhe
bedienen. Dieser Granit war von grauer Farbe, einem unregelmäßigen Korn und
sehr hart. Man unternahm einen Probeversuch, um sich zu vergewissern, ob eine Aufspaltung
am großen Stück möglich wäre. Das Ergebnis war so zufriedenstellend, dass man ein
Stück davon nach Straßburg transportierte, damit man die Form und den Schliff dieser Granit
-Art kennen lernen konnte, um sie zu verwerten. Der Versuch zeigte, dass ein sauberer
Schliff für eine Bearbeitung in der Natur zu erhalten war, weil die Ausarbeitung der scharfen
Kanten und Verzierungen überall einer sehr schwierigen Ausführung bedurfte. Alle notwendigen
Versuche vor der Aufnahme der Arbeiten verursachten einen ziemlich langen
Rückstand dergestalt, dass erst am 15. September (1826) mit der Bearbeitung der vier Findlinge
begonnen wurde, um den Sockel, den Würfel, das Gesims und den Schaft des Obelisken
auszuarbeiten. Nachdem man die Blöcke aufgespaltet und die überflüssigen Teile abgetrennt
hatte, um sich bei jedem Stück den vorgegebenen Größen anzunähern, stellte man
Steinmetze an, um sie roh zu bearbeiten und die Oberflächen anzuschleifen. Diese beiden
Arbeiten dauerten wegen der Material-Härte und der begrenzten Zahl von dort zu beschäftigenden
Arbeitern recht lange. Diese benötigten eine große Zahl von Werkzeugen für die
Handarbeiten.

In der Zwischenzeit beschäftigte man sich damit, die Voraussetzungen für den Transport der
oberhalb von Küppe\(rodeck) zugerichteten Werkstücke nach Sasbach zu schaffen. Diese
Operation gestaltete sich nicht leicht. Die massigen Werkstücke hatten ein beträchtliches
Gewicht, mussten zuerst auf steilen Hängen hinabgleiten und durch sehr schnelle und ziemlich
schlechte Wege mit engen Abschnitten („Schleifen") transportiert werden. Man schlug
deswegen mehrere Transportmöglichkeiten vor, sei es mit Maschinen oder mit Gespannen.
Der Bauaufseher ließ eine Art Leiterwagen-Schlitten bauen, dessen Hinterteil auf Rollen
fahren konnte, und der, wenn es die Zeit erlaubte, zu einem Schlitten umgewandelt werden
konnte. Man beschäftigte sich auch mit der Wege-Beschotterung und der Anlage von neuen
Wegen.

Am 20. Januar (1827) brach der unterzeichnende Pionier-Hauptmann nach Knppel(rodeck)
auf, wo es in seiner Abwesenheit geschneit hatte, um den Transport der fertigen Steine zu
beginnen und die Fertigstellung der anderen zu beschleunigen. Der Pionier-Wachmann


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