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Dieter Ortlam
Mannhalter ersetzte zu dieser Zeit Herrn Samain, der seit einiger Zeit erschöpft und bis dahin
mit der Überwachung der Arbeiten beauftragt war.
Der zuerst transportierte Block war der Sockel. Er wog ungefähr 20 000 kg {tatsächlich:
brutto 22 t). Es folgte der Würfel mit ungefähr dem gleichen Gewicht (tatsächlich: brutto
19 ?), dann das weniger schwere Gesims mit ungefähr 16 000 kg (tatsächlich: brutto 201).
Diese drei Transporte verliefen sehr glücklich, und vor allem die beiden letzten, für die man
eiligst einen leichteren Klein-Schlitten gebaut hatte, der in den Kurven leichter zu dirigieren
war als der große (Schlitten). Endlich wurde der noch sehr unförmige Obelisk auf den großen
Schlitten geladen und so verankert, dass er sich auf drei Eichenbalken-Verstärkungen
von zwölf Fuß Länge und jeweils ein Fuß Breite reiben konnte. Die Beladungen und Transporte
der drei ersten Blöcke waren für die dort beschäftigten Männer sehr gefährlich gewesen
, ebenfalls für die Ochsen und Pferde der Gespanne. Es erforderte großer Vorsichtsmaßnahmen
, um diese Massen zu bewegen und die Beladung ohne Unfall durchzuführen. Es erforderte
außerdem nicht wenig Aufwand, um diese nach Kappel(rodeck) hinabzubringen.
Die steilen Hänge (25° bis 35° Neigung) mussten mit Erde (Kies-Sand) wiederbedeckt werden
, um sie weniger gleitend zu machen: Man suchte Maßnahmen, um die zunehmenden
Gleitbewegungen, die der Schlitten zeitweise annahm, zu verzögern und sogar zu unterbrechen
. Für den Schaft waren die Schwierigkeiten sehr beträchtlich: Er war 7,70 m lang (tatsächlich
: 7,72 m), die Basis-Quadratseite maß 1,50 m (tatsächlich: 1,5 x 1,6 m) und jene an
der Spitze 1,15 m (tatsächlich: 1,00 x 1,25 m), das Gewicht betrug mindestens 30 000 kg
(tatsächlich: brutto 40 t). Er hatte 500 m Weg zwischen Felsen (Gewann „Brach ") und teilweise
tiefsumpfigem Gelände über einen Steilhang („Die Schleif") zurückzulegen. Der
Weg zwischen den Felsen war vorsichtshalber präpariert worden. Man machte die Restarbeiten
während des Transports der ersten Blöcke. Trotz Frostes von -15° bis -16 °C waren
die sumpfigen und quellreichen Wiesen nicht gefroren. Vorsichtshalber entfernte man den
Schnee auf dem Weg. Man befestigte diese Stellen mit Faschinen, die mit sehr nassem
Schnee wiederbedeckt wurden, nachdem das Ganze zu einem stabilen Untergrund über dem
Sumpf verwandelt wurde.
Nachdem die Kosten durch die Konkurrenz reduziert wurden, machte man in der Umgebung
bekannt, dass man eine Ausschreibung wünschte, um den Transport zu einem Festpreis
durchführen zu lassen. Viele Interessenten kamen, um den Block zu testen und den
Wegeverlauf zu erkunden, aber sie zogen sich alle zurück, ohne einen Vorschlag zu unterbreiten
, mit Ausnahme der Ochsen-Fuhrleute, die die ersten Transporte durchgeführt hatten.
Diese wollten nicht mehr Unternehmer sein, waren aber bereit, ihre Tiere zu einem Tagessatz
unter der Bedingung zur Verfügung zu stellen, dass der Preis stark angehoben wurde.
Da man von dem günstigen Wetter (gefrorener Boden mit Schneedecke) profitieren wollte,
war man gezwungen, diese Bedingungen zu akzeptieren. Man hatte große Mühe, die ungefähr
500 m lange Strecke („Die Schleif") zurückzulegen, um im Dorfe Kappe\(rodeck) anzukommen
. Die getroffenen Vorsichtsmaßnahmen, um Unfälle zu vermeiden, sind zweifelsfrei
sehr zurückgeblieben, aber dies war nicht zu bedauern. Wenn der Block auf mehreren
schnellen Hängen des Weges nicht gehalten worden wäre, hätte ihn eine größere Bewegung
zusammen mit dem ganzen Gespann in den Grund des Tales gerissen. Am Fuß des Berges
(Acher- bzw. Kapplertal) angekommen, gab es andere zu überwindende Schwierigkeiten,
um den Weg fortzusetzen. Man musste Dörfer durchqueren, enge Straßen passieren und enge
Kurven überwinden. Die Strecke von Kappel(rao'ec&) nach Achern ist sehr schmal, hat
eine größere Zahl von Kurven, und die starken, verharschten Schneeverwehungen bildeten
eine Situation, die das Steuern des Schlittenhinterteils schwierig machte - trotz der Anstrengungen
mehrerer Männer, mit Mühe bald nach rechts, bald nach links zu ziehen, und
trotz der eisernen Schlittenkufen, die im verharschten Schnee tiefe Rillen hinterließen -
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