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Mitteilungen
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Mohilqff, der treue Hund des
Herzogs von Enghien
ben dem Herzog war, als dieser erschossen wurde, ist fraglich. Möglicherweise
hat ihn der Kommandant Harel zurückgehalten und der Hund kam
erst später an das Grab seines Herrn und bedauerte mit Klagegeheul den
Tod des Herzogs. Der Leichnam wurde in eine bereits vor der Verhandlung
ausgehobene Grube gelegt und mit Erde bedeckt. Mohiloff machte einen
letzten Versuch, seinem Herrn nahe zu sein, er scharrte die Erde zur Seite.
Die Dogge wurde schließlich von der Marquise de Bethisy aufgenommen
, die ihn nach seinem Ende ausstopfen ließ. Aus diesem Grunde blieb
Mohiloff der Nachwelt erhalten und er konnte später fotografiert werden.
Wo sich das ausgestopfte Tier heute befindet, ist unbekannt.
Napoleon hatte mit dem Todesurteil erreicht, dass die Anschläge auf ihn
aufhörten. Sein Gewissen plagte ihn allerdings, denn in sein Testament
fügte er ein: „Ich ließ den Herzog von Enghien verhaften und aburteilen,
weil es für die Sicherheit, den Nutzen und die Ehre des französischen Volkes
notwendig gewesen ist." Es soll auch der Ausspruch gefallen sein:"
Dies war kein Verbrechen, es war etwas Schlimmeres, es war ein Fehler."
Franz Huber
Quellen
Die Ortenau (81)2001,291 ff.; 1931, 12ff.
Geroldseckerland 44/2002, 137ff.; 1/1958, 87ff.; 37/1995, 19ff.
Middendorf, W.: Badischer Patival 1985. Freiburg, 13ff.
Der Altvater, 47. Jahrgang, Nr. 20 v. 30.9.1989
Ettenheimer Zeitung v. 1935, Sonderabdruck
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