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Mitteilungen
nige Bücher mit Kurzgeschichten, die er selbst illustrierte, sozusagen als
Fortsetzung seiner feuilletonistischen Arbeit als Lokalredakteur. „Böse Geschichten
aus dem Bollenhutland Ortenau" hieß das eine, das sich erstaunlich
gut verkaufte, und „Liebe" das andere. „Böse Geschichten" wurden
wegen ihrer Illustrationen auch von Fachleuten gelobt, „Liebe" von allen
Lesern einmütig verrissen („Der Mörder vom Mummelsee") ist auch wirklich
ein zu ekelhaftes Stück).
Was bleibt nun als vorläufiges Resümee seines nun sechzigjährigen Lebens
? Er ist ein starker Künstler, ein guter Fotograf und ein guter Maler.
Seine expressiven Portraits aus seiner Berliner Zeit verdienen Beachtung,
einige Fotos aus seiner Reporterzeit nicht weniger (leider sind die meisten
verloren gegangen, vielleicht existieren noch einige in Zeitungsarchiven.
Ansonsten sind wir auf die Wiedergabe dieser Fotos in Zeitungsdrucken
angewiesen). Als moderner Landschaftsmaler und Portraitist erreichte er
die breiteste Zustimmung. Als Geschichtenschreiber gelangen ihm einige
„Schmankerl", ob sie allerdings ausreichen, um ihn als Schriftsteller zu bezeichnen
? Eine Begabung ist er jedoch allemal. Bedanken wir uns deshalb,
auch wenn es manchmal nicht leicht fällt, sich ihm zu nähern, weil er in
seiner eigenen Welt zu leben scheint, die merkwürdigerweise Grobheiten
nicht ausschließt.
Erika Hansen-Lorenzen
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