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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 459
(PDF, 99 MB)
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Buchbesprechungen und Hinweise

459

von Büchern Hansjakobs in den verschiedensten
Ausgaben lockern die neue Hansjakob
-Bibliographie auf.

Manfred Hildenbrand

Geroldsecker Land. Jahrbuch einer
Landschaft. Heft 45, 2003. 152 Seiten.

Geradezu spannend sind die Gedanken
zu einer örtlichen Geschichtspolitik von
Thorsten Mietzner über den Storchenturm
(der 1. Teil erschien im Jb. 2002). Der
Storchenturm ist das „geliebte Wahrzeichen
" von Lahr. Diese Aussage steht in
einem vielfältigen Spannungsfeld von
gegeneinander abzuwägender Gedanken
zu den Stichwörtern Denkmalpflege und
Identität. Sie bekommen Leben durch die
Bindung an das konkrete Beispiel „Storchenturm
" und nicht zuletzt durch das
Einbringung der persönlichen Stellungnahme
des Autors. Schlagwortartig seien
dazu Spannungselemente beispielhaft angeführt
: Musealisierung - Geschichtsstücke
„dürfen" nicht mehre altern - Inszenierung
von Geschichte - Geschichtskultur
und Stadtmarketing - Alle historischen
Baubestandteile sind gleichwertig -
Ästhetisierung von Geschichte - Geschichte
als Kompensation für Verlust an
Identifikationspunkten.

Zwei Aufsätze befassen sich mit naturgeschichtlichen
Themen: Ingo Stengler
berichtet über Porphyr-Vorkommen in
Schweighausen, Tom Jakob über Erdöl in
Neuried-Ichenheim.

Die Ansicht des Klosters Schuttern
aus dem 17. Jahrhundert beschreibt Martin
Buttenmüller. Ekkehard Klem berichtet
von mündlich überlieferten Sagen und
Erzählungen (teilweise sog. Wandersagen
) aus Schuttern. Übrigens kommt der
Name „Offenburg" kaum von einem Personennamen
, dieser bedeutet eher „offene
Burg" (so in der amtlichen Landesbeschreibung
). - Der erste deutsche wissenschaftliche
Kartograf Martin Waldseemüller
(von ihm stammt der Name „Amerika"
- 1507) wird mit seiner Oberrheinkarte

von 1513, in der Namen aus der Ottenau
verzeichnet sind, von Bernhard Littenweiler
gewürdigt. - Als teuerste Briefmarke
der Welt gilt ein „Baden-Fehldruck" von
1851 (mitgeteilt von Alois Obert).

Über die Beziehung Hebels zum El-
sass berichtet Martin Frenk (Hebelschoppen
202). Eine 1812 veröffentlichte Fabel,
die als politische Anspielung verstanden
wurde, war Anlass, dass ein dreiviertel
Jahr das Lahrer Wochenblatt nicht erschien
(Christel Seidensticker). - Zwei
Künstler werden von Gerhard Finkbeiner
vorgestellt: Grete Grasreiner (Malerin
1892-1952; lebte zeitweise in Schuttertal)
mit Tagebuch-Auszügen und Herbert
Motz (Holzschnitt-Künstler aus Ringsheim
, geb. 1936). - Aus dem 19. Jahrhundert
wird vom Reisetagebuch des Kommunalpolitikers
Wilhelm Flüge aus Lahr
(Dieter Frank) und über Tagebuch-Notizen
von Hansjakob vom Schulmann Jakob
Götz aus Ottenheim (Martin Frenk) berichtet
. - Cornelius Gorka beschreibt die
Maßnahmen im Landkreis Lahr unter
Landrat Frh. von Gleichenstein in den
Jahren 1948 bis 1955. Über die aktuelle
Kreispolitik berichtet Landrat K. Brodbeck
.

Ein zu langer Aufsatz, ein Kultur- und
Sittenbild über die Sklaverei in Kuba im
19. Jahrhundert sprengt den Rahmen dieses
Jahrbuchs, das der Landschaft „Geroldsecker
Land" verpflichtet ist. Auch
das „Fazit" über die vielerorts leider anzutreffende
moderne Sklaverei lässt keinen
Zusammenhang mit C. W. Jamm aus Lahr
erkennen, der seinerseits nur als Marginalie
in dem Bericht erscheint. Die wenigen
Aussagen über Jamm bleiben in der Möglichkeitsform
, wie etwa, dass keine „persönlichen
Zeugnisse über seinen Kuba-
Aufenthalt vorliegen" oder dass „das hier
dargestellte Allgemeine nicht der individuellen
Meinung von Jamm entsprechen
muss". Nicht nur der Titel, sondern auch
die ganze Arbeit bleibt daher änigmatisch
(sie! - vgl. S. 35, 6. Z.).

Gernot Kreutz


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