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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 509
(PDF, 99 MB)
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Berichte der Fachgruppen

509

fersberg, die Kapelle St. Peter in Gengenbach-Reichenbach, die Kapelle St. Michael in
Gengenbach-Haigerach und die in Restaurierung befindliche Friedhofskirche St. Martin in
Gengenbach. Die Exkursion war aufgrund des schönen Wetters recht gut besucht und zur
letzten Station in Gengenbach war auch die dazu geladene Gengenbacher Mitgliedergruppe
zahlreich vertreten.

Unter der fachlichen Führung von Regine Dendler wurden die 1903 entdeckten Wandbilder
der Bühlwegkapelle begutachtet. Tatsächlich vorhandene Vorzustandsaufnahmen
nach der Freilegung, jedoch vor der Retusche, verdeutlichen die sorgfältige Retusche, aber
auch die auf den ersten Blick nicht unterscheidbare Ergänzung fehlender Teile der Darstellungen
. In Reichenbach ist der 1923 freigelegte Passionszyklus weitgehend (?) ohne Ergänzungen
und wurde in seiner fragmentarischen Form in eine recht rustikal gehaltene Innenraumgestaltung
eingebunden. In Haigerach ist trotz der vereinzelt gut erhaltenen Malschicht
aufgrund der wüsten Freilegung von dem großflächigen Westwandgemälde nichts mehr zu
erkennen. Ein Beispiel, warum die Freilegung von Wandmalerei von Seiten des Denkmalamtes
heute sehr kritisch gesehen wird.

Im Hinblick auf den abschließenden Besuch der St. Martin-Kirche wurden vorher schon
in Ortenberg und Reichenbach die „Judaskuss"-Szenen der Passionszyklen besonders genau
betrachtet. Bernhard Wink erläuterte als ausführender Restaurator in einem Vortrag mit
Lichtbildern die komplizierte Baugeschichte der Kirche und die Herkunft der nun entdeckten
Wandmalereien aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert, welche exemplarisch durch „Frei-
lege-Fenster" sichtbar gemacht wurden. Das sichtbare Malereifragment aus dem 16. Jahrhundert
befindet sich in großer Höhe an der Ostwand des Kirchenschiffs und wird oben
durch die barocke Stuckdecke beschnitten. Es stellt einen Teil der Höllenszene dar, welche
im Zusammenhang eines „Jüngsten Gerichts" stand. Die Lage des Fragments beweist, dass
schon der später niedergebrannte Kirchenbau von 1452 mindestens die Höhe des heutigen


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