http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0156
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Uwe Schellinger
Der Gedenkstein im Ichenheimer
Wald
Foto: Uwe Schellinger (2003)
folgt man etwa 1 km, zuerst durch den Ort und dann durch freies Gelände immer geradeaus
bis an den Rand des Ichenheimer Waldes, wo man auf eine Weggabelung mit Ausschilderung
trifft. Hier kann man das Fahrzeug abstellen. Man geht dann zu Fuß auf dem nach
rechts führenden „Unteren Fürthwaldweg" in den Wald hinein. Das Mahnmal selbst
schließlich ist unter Umständen und je nach Jahreszeit nur schwer zu entdecken, da es mit
seiner Rückseite zum Weg gerichtet im Wald steht. Man biegt nach etwa 200 m auf einem
unbefestigten und leider kaum sichtbaren Weg nach links in den Wald ein. Nach etwa 70 m
taucht der hohe, dunkle Gedenkstein zwischen zwei Bäumen auf. Ursprünglich führte vor
dem Gedenkstein ein Waldweg vorbei, der sich heute aber nur noch andeutet.
An dieser Stelle im Ichenheimer Wald wurden im Oktober 1942 die beiden
polnischen Zwangsarbeiter Jozef Wojcik (geb. 16.6.1916) und Franciszek
Strojewski (geb. 9.11.1916) durch Erhängen hingerichtet. Den beiden
Männern war vorgeworfen worden, sich mit deutschen Frauen eingelassen
zu haben, was für einen Fremdarbeiter in der Regel unverzüglich die Todesstrafe
zur Folge hatte. Der Gedenkstein für die beiden Getöteten wurde
nach Kriegsende von einem Kommittee befreiter polnischer Gefangener errichtet
. In drei Sprachen - Polnisch, Französisch und Deutsch - ist auf dem
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