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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 214
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214

Frank Flechtmann

Und noch einmal Volksgerichtshof

Die französischen Arbeitgeber wünschen eine Bereinigung der Vorstrafe,
sodass Hans Bächle sich 1952 an die Staatsanwaltschaft in Berlin wendet.
Er beantragt die Aufhebung des Volksgerichtshof-Urteils. Doch lange geschieht
nichts. Er muss 1954 erinnern, und nun mildern die Richter die
Strafe aber nur und streichen den Ehrverlust. Denn es ist ja eine Straftat
gewesen, mit des Gauleiters zwei SA-Lustknaben durch Deutschland zu
brausen. Eineinhalb Jahre Gefängnis hätten dafür aber ausgereicht. „In der
Urteilsaufhebungssache des Angestellten Hans Bächle, (...) wird — unter
Wiedereinsetzung in den vorigen Stand - der Antrag des Verurteilten, das
Urteil des Volksgerichtshofes Berlin vom 22.10.1937 (...) aufzuheben, als
unbegründet zurückgewiesen. "92

Hans Bächle starb an Silvester 2003 im Krankenhaus Offenburg.

Anmerkungen

1 Erheblich gekürzte Fassung eines Textes, der demnächst als Broschüre mit Illustrationen
und Dokumenten im Handel erscheinen soll.

2 Arbeiter-Illustrierte-Zeitung, in Berlin 1925-1933 von Willi Münzenberg herausgegeben
. Vgl. Gross, Babette/Münzenberg, Willi: Eine politische Biografie, Leipzig 1991.
236-240. Die illustrierte Zeitung der Internationalen Arbeiter-Hilfe hieß zuvor „Sowjetrußland
im Bild", dann „Sichel und Hammer", erschien ab 1925 wöchentlich in
Berlin und unter dem Titel AIZ. Es gab bald Filialen in allen deutschsprachigen Gebieten
.

3 Er sei im Mai 1918 an der Somme gefallen.

4 Mündliche Mitteilung in Offenburg am 27. Juli 1993.

5 „10 Jahre" (im Stadtarchiv Offenburg), 35. Am Anfang - 1930 - waren es 10 Jungen,
darunter Hans. 1931 waren es schon 32. Die Hitler-Jugend war 1926 gegründet worden
. Ein Gesetz vom 1.12.1936 machte allen Deutschen ab 10 Jahren die Mitgliedschaft
zur Pflicht.

6 Sein Konfirmationsspruch war dem ersten Korintherbrief entnommen: Wachet, stehet
im Glauben, seid männlich und seid stark (Kor. 16, 13).

7 Polizeiliches Führungszeugnis vom 8. September 1933. mit „Radierung": „geboren am
24. September 1915 zu Offenburg" (im Nachlass.)

8 Über eine solche Musterung heißt es im Diensttagebuch des SS-Sturms 7 der 86. SS-
Standarte (Offenburg) vom 7. Januar 1938: „Von 14 bis 17,30 Uhr rassische Musterung
durch SS-Sturmbannführer Fenschel (?) vom Oberabschnitt SW. Das Ergebnis war
nicht sehr erfreulich. Es wurden Bewerber abgelehnt, die sich bisher sehr eifrig gezeigt
hatten. Eine Anzahl zu junger Männer wurde ebenfalls abgelehnt. Die Werbung stößt
auf immer größere Schwierigkeiten. Mit der Werbung von Mund zu Mund wird bald
nicht mehr viel zu machen sein; es sollten öffentliche Aufrufe erfolgen" (zit. nach dem
Diensttagebuch im Staatsarchiv Freiburg).

9 Propagandistische Beschreibung ausführlich und mit Fotos u. a. am 24725. Mai und
16. Juli 1933 in der Münchner Illustrierten Presse (vgl. Richardi 67, 114 f., 171) sowie
auf fünf Seiten mit vielen Fotos am 3. Dezember 1936 im Illustrierten Beobachter,


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