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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 216
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Frank Flechtmann

aus harte und gemeine Behandlungsweise für die Häftlinge mitbrachte. Ein großer Teil
der Vergünstigungen fielen für dieselben weg. Verstöße gegen die Hausordnung wurde
in den meisten Fällen mit Prügelstrafe geahndet. Ich glaube daß hier zum ersten Mal
über eine Flucht ins Ausland mit einem oder auch mehreren Schutzhäftlingen gesprochen
wurde." Akte Willy Schlayer im Entschädigungsamt Berlin (EAB), Bl. M29.

24 Alles nach den Ermittlungsakten des Oberreichsanwalts im Bundesarchiv (BA-DH).

25 Helmuth Brückner, ab 1925 schlesischer Gauleiter, war nicht „im Zuge der Ausschaltung
der SA nach dem 30. Juni 1934 in Haft genommen" worden, wie es bei
Schilde/Tuchel heißt (57), sondern wegen Homosexualität, 1935 angeblich noch vom
Reichsgericht als „mutuelle Onanie" verharmlost. Er wurde am 5.12.1934 amtsenthoben
und im Oktober 1935 wegen Sittlichkeitsvergehen vor Gericht gestellt. Dort erwähnte
er auch Hausmann (vgl. das Protokoll der Gerichtsverhandlung. BAL NS
19/1270). Um 1939 soll er Mitarbeiter der Heinkel-Werke in Rostock gewesen sein,
Tod angeblich 1951 in der UdSSR. Vgl. Höffkes, Karl: Hitlers politische Generäle, 37
f.; und Lilla, Statisten in Uniform. - Im „bereinigten" Führerlexikon, wo alle „Röhm-
putsch"-Opfer fehlten bzw. überklebt worden waren, ist er noch erwähnt (Stand August
1934). „Oberpräsident Brückner" hatte der NSDAP-Reichstagsfraktion noch aus Breslau
am 10. Juli 1934 die vier in seinem Bereich erschossenen Mitglieder des Reichstages
gemeldet (BAL, NS 46/9). Zur Ansicht der SS über die Homosexualität siehe den
Beitrag von SS-Untersturmführer Professor Eckhardt, „Widernatürliche Unzucht ist todeswürdig
", in Das Schwarze Korps, Zeitung der Schutzstaffeln der NSDAP, Folge 12
vom 22. Mai 1935, 13. Karl August Eckhardt (1901-1979) bemühte ausgiebig das germanische
Rechtsgut und geißelte „die Kirche" und Voltaire gleichermaßen.

26 Akte Schlayer, EAB, Bl. M29.

27 Nach den Vernehmungsprotokollen des Oberreichsanwalts, BA-DH.

28 Mündliche Mitteilung von Herrn Bächle, 1993. Der Opel P 4 war lt. Werbung von
1929 „Deutschlands beliebtester Wagen" (vgl. UHU, 105).

29 Die Nummer 21 des XIV. Jahrgangs erschien offiziell erst am 23. Mai, wurde evtl. vorher
schon ausgeliefert.

30 Und offenbar auch später nie mehr. Im Unterschied zu Schlayer (Prozess 1938. Brief
1962) und Römer (Prozess 1938).

31 Später in Berlin gab Bächle in der Vernehmung an „Diener wollte Ihle und mich nach
Deutschland bringen" (BA-DH).

32 Mündliche Mitteilung in Offenburg 1993.

33 Gemeint ist die „Reichstagswahl" am 29. März 1936, eine Abstimmung für Hitlers Politik
(kurz nach der Rheinland-Besetzung am 7. März). Ergebnis: 99 % Ja-Stimmen.
Also tatsächlich eine fast völlige Geschlossenheit.

34 Kriminalassistent Graf war später als Zeuge in Berlin (BA-DH).

35 Niekisch, Ernst: Gewagtes Leben, 1889-1945 (Band 1 der Erinnerungen), Köln 1974,
325 f. Verhaftung „etwa acht Tage vor Prozeßbeginn", der war am 3. Januar 1939 vor
dem Volksgerichtshof. Vgl. „Rückkehr unerwünscht. Joseph Drexels Reise nach Mauthausen
", München 1980.

36 1937 standen 618 Angeklagte vor dem Volksgerichtshof, gegen 32 wurde die Todesstrafe
verhängt (5,1 %). Es gab 52 Freisprüche in insgesamt 264 Urteilen, davon 82 des
3. Senats (von insgesamt vier Senaten). - Die Todesstrafen sprangen von 1941 (102) zu
1942 auf 1192 (nach Jahntz/Kähne, Der Volksgerichtshof, Berlin 1986, 214).

37 Wehrgesetz vom 21. Mai 1935 (RGBl. I 609-614): „Die Reichsregierung hat das folgende
Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: §1(1) Wehrdienst ist Ehrendienst
am Deutschen Volke. / (2) Jeder deutsche Mann ist wehrpflichtig. / (3) Im Krie-


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