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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 269
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Die Beziehungen zwischen der Abtei Schwarzach und der Gemeinde Dangolsheim im Elsas.s

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weil sie wegen des Krieges - durch Soldaten aus Baden - viel zu leiden
hatte: uti videris dictum Monasterium tunc temporis per milites Baadenses
valde gravatum fuisse42 Die Lage verbessert sich nicht: im April 1620 ist
der Abt gezwungen, eine Bittschrift nach Hagenau zu senden, in welcher
er bittet, man möge den Arrest nicht auf seine Einkünfte legen, da er einem
gewissen Oberlin und Konsorten die Schulden nicht bezahlt hat.43 Wahrscheinlich
hat der Brief vom 16. Mai 1621, in welchem er demselben
Landvogt dankt, ihn zu rechter Zeit benachrichtigt zu haben, mit derselben
Affäre zu tun: der Abt gibt seinem Straßburger Einnehmer den Befehl, Getreide
zu verkaufen, um seine Gläubiger zu befriedigen.44 Wieder am
28.7.1624 sendet der Abt eine Bittschrift wegen des Zehnten in Dangolsheim
nicht nur an den Landvogt, sondern auch an den Bischof, Erzherzog
Leopold45.

Am 9. Januar 1630 findet ein Vergleich, in welchem der Landvogt als
Schiedsmann dient, zwischen der Abtei und der Gemeinde Dangolsheim in
Hagenau statt: von nun an sollen als Weinzehnten zwei Maß pro Ohmen
geliefert werden 46 Bald hatte die Abtei nichts mehr von Dangolsheim zu
hoffen: im August 1634 wurde die Ortschaft dem unter Horn dienenden
Oberst Anton de Battily übergeben.47

Nach dem Krieg ist wieder die Rede von Schwarzach: im Jahr 1650 erhält
die Gemeinde die Erlaubnis, einen Weg durch das Abteigut zu ziehen;
die Rechte der Abtei werden neu festgelegt, da nun das Elsass unter französischer
Herrschaft steht.48 Ein Streit entsteht im Jahr 1658 zwischen der
Abtei und dem Frauenwerk (Oeuvre Notre-Dame) in Straßburg wegen des
Zehnten in Dangolsheim und in Schwindratzheim: noch in den Jahren
1666/67 dauert er an.49

Im Jahr 1669 wird der Meyerhof dem J. Schwaebel verpachtet50 und im
Jahr 1686 an Johann Jakob Jost, aus Bergbieten51. Von 1708 bis 1748 war
Jakob Goerger Meyer: sein Grabstein wird noch aufbewahrt: Anno 1748
den 10. Mai ist in Gott selig entschlafen der ehrbar und bescheidene Jakob
Goerger, gewesener Schwarzachischer Mayer in Dangolsheim und dessen
Ehefrau Anna Magdalena Köpferle. Der Seele Gott Gnade.

Es wird nicht unnutz sein, hier zu vermelden, dass im Jahr 1734 die Abtei
315 Ohmen Weißwein und 24 Rotwein einbrachte, hingegen nur 291
und 19 im Jahr 1735.52

Im Jahr 1778 wird der Gemeinde erlaubt, einen Prozess gegen die Abtei
wegen des kleinen Zehnten einzuleiten.53 Ab 1779 verlangt die Abtei den
Zehnten vom Klee54 und Anno 1783 auch von den Erbsen55. Im Jahr 1786
beklagt sich die Abtei wegen widerrechtlicher Besitzname von Boden.56
Zur Zeit der Revolution verlor die Abtei alle Rechte und Güter im Elsass.


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