Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 395
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395

Freimaurer in der Ortenau

Aus der Geschichte (nicht nur) der Lahrer Freimaurerloge
„Allvater zum freien Gedanken"

Ralf Bernd Herden

Grundsätzliches ...

Wenn hier aus der Geschichte nicht nur der Lahrer Freimaurerloge „Allvater
zum freien Gedanken" berichtet werden soll, so gilt es zuerst über das
Wesen der Freimaurerei richtigstellende Aufklärung zu geben. Intolerante
Ignoranz, meist noch immer nachwirkendes Gift der Blutsaat aus den Gedankenbildern
Hitlers, Ludendorffs, Streichers und Goebbels prägt noch
heute viel zu oft das Zerrbild der Freimaurerei. Bei vielen ein Gedankenepos
, das eigentlich auch den Begriff des Zerrbildes nicht verdient, weil es
aus Bruchstücken, aus Legenden, aus Informationen vom „Hörensagen"
besteht. Objektive und sachliche Informationen, obwohl frei zugänglich,
werden in den seltensten Fällen zu Rate gezogen. So bleibt Freimaurerei
die große Unbekannte, beargwöhnt und belächelt, still verehrt und laut verfemt
, oft bestaunt und mindestens genauso oft verkannt.

Die Grundlage der humanitären Freimaurerei sind die „Alten Pflichten"
des englischen Geistlichen Reverend James Anderson1, welcher sie am
25. März 1722 erstmals veröffentlichte. Sie verpflichten den Freimaurer
auf einen sittlichen Lebenswandel. Die christliche Freimaurerei verlangt
dazu ein individuelles Gottesbekenntnis ohne Konfessionsgebundenheit.
Beide Richtungen stehen noch heute nebeneinander, sind sich jedoch eng
verbunden und sehen sich insgesamt als Einheit.

Freimaurerei ist und will aber keine Ersatzreligion sein. Sie selbst versteht
sich als eine Gemeinschaft, die eine undogmatische Weltanschauung
pflegen will. Jedes Dogma, jede vorgegebene Zwangsmeinung wird - und
dies ist das Fundament der Freimaurerei, welche sich noch heute der Symbole
der Bauhütten des Mittelalters bedient - strikt abgelehnt. Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit sind, genauso wie Humanität und Achtung
der Schöpfung, wesentliche Voraussetzungen dafür, dass unter Menschen
unterschiedlicher Herkunft und Überzeugung, unterschiedlicher Berufe
und Bildungsgänge jenes Vertrauen entstehen kann, welches das freimaurerische
Erlebnis ausmacht. Dazu gehört auch das - über die Konfession
hinweg verbindende - Bewusstsein der Achtung nicht nur vor der Schöpfung
, sondern auch der Ehrfurcht vor dem Schöpfer. Er findet in die Freimaurerei
Eingang durch das Symbol des „Großen Baumeisters aller Wel-


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