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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 396
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Ralf Bernd Herden

ten" - und mahnt damit auch jeden Freimaurer, seiner Religion treu zu
sein, ohne hierdurch indifferent oder intolerant zu werden. Freimaurerei
könnte man als die Vermittlung einer Moral durch Symbole und Allegorien
definieren.

Die Lehren der Freimaurer werden durch zahlreiche Symbole dargestellt.
Nur einige wenige davon sollen erwähnt werden:

• Die Winkelwaage, zur Erinnerung daran, dass alle Menschen gleich geboren
werden und dass allen am Ende der Tod, der große Gleichmacher,
begegnet.

• Der Zirkel als Symbol der Pflicht.

• Das Senkblei als Zeichen innerer und äußerer Aufrichtigkeit.

• Der rohe und der bearbeitete Stein - Symbole für den Zustand des Menschen
in seinem Streben nach Fortentwicklung zum Guten.

• Das allsehende, göttliche Auge als Symbol der Allgegenwart der „Großen
Baumeisters aller Welten". Es ist übrigens noch heute auf den US-
amerikanischen Dollarnoten abgebildet.

Ihren nachweisbaren Ursprung nahm die Freimaurerei in England. Noch
heute ist die englische Großloge die Mutterloge aller regulären Nationalgroßlogen
und Freimaurerlogen der Welt. Neben der Übernahme der Bräuche
der Maurer-Bauhütten, welche von den Steinmetzen der Kathedralen
des Mittelalters gepflegt worden sind, wird auch die unbewiesene Legende
der Nachfolge des durch den König von Frankreich und den Papst im Jahr
1307 zerschlagenen Templer-Ordens immer wieder erwähnt.

Sich selbst sieht die Freimaurerei als Gemeinschaft, welche schon vor
unvordenklichen Zeiten entstand. Daran ist sicherlich wahr, dass es bereits
zu allen Zeiten Menschen gab, welche sich in besonderer Weise auf die
Suche nach dem rechten Lebensweg begeben wollten, Humanität pflegen
wollten, und dieser besonderen Lebensart auch Ausdruck in äußerer Form
geben wollten. Diese äußere Form besteht für die Freimaurer in ihren Ritualen
, in denen symbolisch das Streben nach Humanität zum Ausdruck gebracht
wird. Diese Rituale, und die bei ihnen gehaltenen Vorträge (Zeichnungen
genannt) wollen erfahrbare Richtschnur sein. Im Mittelpunkt jeder
rituellen Arbeit steht dabei die Achtung vor der Erkenntnis, dass Welt und
Schöpfung nicht Zufälle sind, sondern Wille des Schöpfers, der eben durch
den Begriff des „Allmächtigen Baumeisters aller Welten" verehrt wird.

Die Freimaurer, welche sich in „Logen" zusammenschließen, legen
allergrößten Wert darauf, sich im sozialen Bereich zu betätigen, ihrem Mitmenschen
die „helfende Hand zu reichen". Dabei gilt jedoch der Grundsatz
„Tue Gutes und - schweige". Es ist eine gute, alte, freimaurerische Tradition
, in aller Stille zu helfen und dabei selbst nicht in Erscheinung zu treten
. Auch die großzügigste Spende will so im Verborgenen bleiben. Nicht


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