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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 402
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402

Ralf Bernd Herden

Monatlich ein Mal traf man sich zum gemeinsamen Brudermahl.

Unter Mithilfe der Lahrer Freimaurerloge entstand in Kehl das freimaurerische
Kränzchen „Erwin", und rege Kontakte verbanden die Lahrer Brüder
nach wie vor mit der Freiburger Mutterloge „Zur edlen Aussicht".

Im Januar 1870 wurde beschlossen, der „in den ewigen Osten eingegangenen
" (verstorbenen) Brüder durch Tafeln zu gedenken, die in der Form
dem Logenabzeichen entsprechen und seither im Osten des Tempels beim
Altar ihren Platz haben. Auf vielfältigen Wunsch wurde ein erstes Schwesternfest
durchgeführt, es fand unter den Schwestern (Frauen der Logenangehörigen
) so regen Anklang, dass ihm bereits am 17. April 1870 ein weiteres
Schwesternfest folgte.

Die Kriegsereignisse des deutsch-französischen Krieges bewirkten, dass
die auf den 24. Juli 1870 angesetzte Einweihung des Kränzchens „Erwin"
in Kehl auf das kommende Frühjahr verschoben werden musste. Die Kehler
Brüder wurden durch den Krieg gegen Frankreich, vor allem auch
durch die schwere Beschießung Straßburgs, schwer in Mitleidenschaft gezogen
. Teilweise fanden sie ihre Häuser zerstört vor. Es war nicht das letzte
Mal, dass Kehl zu V4 in Trümmern lag - und Straßburg teilte dieses schwere
Schicksal ebenfalls nicht letztmals. Diese Situation führte dazu, dass die
Zusammenkünfte auch in der Lahrer Bauhütte immer seltener wurden. In
sozialer Hinsicht aber tat die Loge nach wie vor, was in den Kräften ihrer
Gemeinschaft stand.

Erwin von Steinbach

Am 25. Juni 1871 erfolgte dann die mehrfach verschobene Einweihung des
Kehler Kränzchens „Erwin". Seit 1867 hatten sich in Kehl immer mehr
Männer der Freimaurerei zugewandt, ihre Zahl betrug bei der Gründung
des Kränzchens 22. Vorsitzender wurde Emil Durain, Bürgermeister von
Kehl, Sekretär Karl Rehfus, Schatzmeister Fr. Zeuner. 75 Brüder nahmen
an der sehr erhebenden Einweihung teil, den Festvortrag hielt Bruder Hauser
unter dem Thema „Freundschaft und Arbeit". Ein Straßburger Künstler
hatte den Kehler Brüdern aus Anlass der Einweihung des Kränzchens, das
sich wie die Lahrer Brüder in gemieteten Räumen zusammenfand, eine
große Steinbüste Erwin von Steinbachs geschenkt. Diese ging in den später
folgenden Wirren der Zeit leider verloren ...

Die Einweihung des Kränzchens fand gemeinsam mit dem Johannisfest
seiner Mutterloge „Allvater zum freien Gedanken" statt. Der Namensgeber
des Kränzchens, Erwin von Steinbach, „glänzt als erster Stern der Baukunst
". Er wurde vermutlich in Steinbach bei Bühl geboren und arbeitete
beim Bau des Freiburger Münsters mit, von wo ihn Conrad III. von Lichtenberg
, Bischof von Straßburg, zur Übernahme des Straßburger Münsterbaues
berief. 1275 übernahm er die Leitung des schon begonnenen, und


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