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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 407
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Freimaurer in der Ortenau

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sei im Jahr 1897 gedacht, das Ziel, die Juden der Weltverschwörung zu bezichtigen
. Mit beteiligt an dieser Weltverschwörung sollten natürlich die
Freimaurer sein, zurück gehen sollte die Verschwörung auf König Salo-
mon. Man konnte sogar das Ursprungsjahr nennen: Das Jahr 929 v.Chr.!

Bei den „Protokollen der Weisen von Zion" handelt es sich um nichts
anderes als eine gigantische, propagandistische Fälschung. Ihre Erstveröffentlichung
erfolgte wohl 1903 in der russischen Zeitschrift „Snamja" -
„Banner", deren Herausgeber ein bekannter Antisemit und „Schwarzhunderter
" war. Diese Organisation war im zaristischen Russland nichts anderes
als ein Vorläufer der Schwarzhemden Mussolinis oder der Braunhemden
Hitlers. Urheber des Legendenwerks, welches bis heute in antisemitischen
und antifreimaurerischen Kreisen kultähnliche Verehrung erfährt,
war ein zaristischer Geheimagent. Er hatte einfach aus anderen, antisemitischen
Flugschriften und politischen Romanen zusammengestoppelt, was
ihm nützlich erschien. Manche Stellen waren fast wörtlich übernommen
worden, was sich unschwer beweisen lässt. Die Fälschung hat jedoch unzählige
Auflagen in allen Weltsprachen erfahren und mit dazu beigetragen,
die Freimaurerei aufs Übelste als jüdisch-orientalische Sekte zu diffamieren
, deren Ziel die Erlangung der Weltherrschaft sei. Für die Verbreiter
der Lüge sollte sie in den meisten Fällen zu einem einträglichen Geschäft
werden.

Zar Nikolaus II. von Russland, welcher sich von der Fälschung ebenfalls
blenden ließ, erhielt das Elaborat durch seinen Geheimdienst selbstverständlich
in einer besonderen Prachtausgabe überreicht ...

Die Einweihung der Wilhelm-Schubert-Anlage auf dem Schutterlindenberg

Am 17. Juni 1906 konnte auf dem Lahrer Schutterlindenberg die Wilhelm-
Schubert-Anlage mit Aussichts-Pavillon eröffnet werden. Spender der Anlage
zum Gedenken an den 1893 verstorbenen Freimaurer-Bruder, Bürgermeister
, Kaufmann und Landtagsabgeordneten Wilhelm Schubert war der
Verleger der „Badischen Presse" in Karlsruhe, Freimaurer-Bruder Ferdinand
Thiergarten. Die Anlage wurde am gleichen Tage der Stadt Lahr in
Obhut und Eigentum übergeben, in der Mitte des Pavillons thront die Büste
Wilhelm Schuberts. Der Gedenkstein ist mit dem Motto „Aufklärung,
Humanität, Recht, Freiheit, Vaterland" überschrieben und würdigt die vielfältigen
und großen Verdienste Wilhelm Schuberts, denen Anerkennung zu
schenken allein ein eigener Artikel wert wäre. Bei der Einweihung sprach
auch Rechtsanwalt Ad. Meier-Freiburg für die Freimaurerloge „Zur edlen
Aussicht" in Freiburg, welcher den verewigten Wilhelm Schubert, der zuletzt
in Freiburg gelebt und gewirkt hatte, würdigte: „Der Geist Ludwig
Liebensteins ruhe auf dieser Stelle, und solcher Geist müsse die Versammelten
erfüllen." Zu erwähnen bleibt ferner, dass das Denkmal im Gewann


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