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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 470
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Kurl Klein

Das genügt! Geben wir lieber dem Narrenmond die Ehre. Was konnte den
Berichten in der Tageszeitung über das fasnächtliche Geschehen in unseren
Breiten entnommen werden? Von einer traditionellen alemannischen
Volksfasnacht wie sie heute in höchster Form gefeiert wird, ist da gar wenig
zu spüren. Da tauchen die Einladung zum „Kostümball", zu einem
„kostümierten Ball" oder einem „Kappenabend", einem „Humoristischen
Konzert", „Fasnachtskränzchen" sowie „Tanzbelustigung" auf.

In Wolfach verkaufte der Konditor Armbruster „Fastnachtsscherze,
Luftschlangen, Knallerbsen etc." Im Bad ging ein „Kinder-Fest" über die
Bühne. Doch siehe da, selbst in Oberwolfach-Rankach wurde im Bären eine
„Musikunterhaltung" und im Löwen zu Lehengericht eine „Tanzbelustigung
" geboten. Auch die „Langenbacher Vorstadt" sollte mit einem „Nasenzug
" und „Abends durch die Hintere Gasse zum Bankett" erfreut werden
. Fassen wir durch eine Notiz aus Wolfach zusammen: „Von einer größeren
Veranstaltung ist auch dieses Jahr wieder wie schon seit einer Reihe
von Jahren abgesehen worden. Zu wünschen wäre, dass auch die Elfemessen
sich einer recht zahlreichen Beteiligung erfreuen möchten, damit nicht
auch dieser uralte Brauch bald auf den Aussterbeetat gesetzt werden muß
... Die Fastnacht ist still vorbeigegangen dieses Jahr. Die üblichen Elfemessen
und Kaffees erfreuten sich guten Besuchs. Der , Wohlauf wurde in
würdiger Weise aufgeführt, sonst ist aber nichts Bemerkenswertes zu berichten
..."

Diesem Gesamturteil über die närrischen Tage vor 100 Jahren setzen
wir heute unser überaus vielfältiges fasnächtliches Geschehen entgegen,
das selbst in die letzten Zinken unserer Täler vorgedrungen ist und über
viele Tage die Lokalseiten unserer Zeitung fast vollständig füllt ... Da
kann man nur aufmunternd rufen: Narri-Narro!

März 1903: Ein Dampf-Lastwagen fuhr über den Kniebispass

Wenden wir uns zunächst Hornberg zu. Dort wurde ein „Verein ehemaliger
Chinakämpfer" für die Region Schwarzwald mit Sitz in Wolfach gegründet
. Unter der Leitung eines Offenburger Feldwebels traten zunächst
22 Mitglieder dieser Vereinigung bei. In der Person des Vorsitzenden des
„Schwarzwaldvereins" gab es eine Veränderung. Das „Kur-Komitee" be-
schloss die Herausgabe eines „Fremdenblattes", das während der Sommersaison
mit 30 Nummern erscheinen sollte und die Einführung einer „Kurtaxe
". In Gutach tagte der „Gewerbeverein", während wenig später die
„Gauversammlung" der „Kinzigtäler Gewerbevereine" nach Schiltach einberufen
wurde.

Der Bau der „Talbahn ist gesichert", konnte man unter Zell lesen, nachdem
nach den Oberharmersbachern auch die einstigen Reichsstädtler ihren
Zuschuss bewilligt hatten. Und nun höre und staune man: Ein Pariser Fa-


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