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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 472
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Kurt Klein

der natürliche Lerntrieb ausgeschaltet, da es für sie nichts Neues gibt, weshalb
die Aufmerksamkeit unterbunden und die Zerstreutheit gefördert
wird. „Das ist ein Schaden, der nur schwer wieder gut zu machen ist. Die
Schuld daran liegt nur bei den vorzeitigen Überanstrengungen; deshalb alles
zu seiner Zeit!" Gilt das heute auch noch?

Nach und nach erweiterte sich auch im Kinzigtal das Telefonnetz. Die
Zahl der bereits vor 100 Jahren in folgenden Gemeinden bestehenden Anschlüsse
ist einer Liste zu entnehmen: Wolfach 24, Rippoldsau 8, Schiltach
13, Hausach 10, Haslach 15, Gutach 8.

Unfälle ereigneten sich in Bollenbach „im Weinberg" und in Wolfach in
der „Zellstoffabrik". Ein Kirnbacher und zwei Gutacher machten mitten in
der Woche einen „Blauen". „Nachdem sie sich in die nötige Festtagsstimmung
hineingetrunken hatten, kehrten sie noch in Wolfach an und begannen
mit zwei Knechten einen Streit". Das Ergebnis: Ein Knecht musste ins
Spital und die „Täter" ins Gefängnis eingeliefert werden. „Eine exemplarische
Strafe wäre bei solchen gemeingefährlichen Raufbolden sehr am Platze
", konstatierte man vor 100 Jahren ... „Seine Frau, ein jüngeres Kind
und eine 19jährige Tochter hat der Tod binnen 6 Wochen einem braven
Mann entrissen. Der Mann hat noch neun Kinder." Der Maler Dieterle ist
bei seinen Arbeiten an einem Fenstersturz des „Herrenhauses des Walzwerkes
" in Hausach so unglücklich herabgestürzt, dass an seinem Aufkommen
gezweifelt werden musste.

Auch vor einem Jahrhundert hieß es: Der April macht, was er will, mit
Schnee, Nachfrösten und launischem Regenwetter im Wechsel mit Aufheiterungen
. Das konnte aber die Hausacher nicht aufhalten, im „Grünen
Baum" die Gründung eines Turnvereins vorzubereiten und wenig später
„Hrn. Fabrikant Wolber zum l. Vorstand" zu wählen. „Die Leitung der
neugebildeten Männerriege übernahm Herr Rosenthal. Das Vereinslokal
befindet sich im Grünen Baum."

Hornberg: „Die Sektion des Schwarzwaldvereins erstellt einen neuen
Weg nach dem Huberfelsen d. h. nach dem Prechtale", so konnte man der
Zeitung entnehmen. Dem 100 Mitglieder umfassenden Verein wurde für
diesen „sehr hübschen und bequemen Weg" vom Hauptverein ein Zu-
schuss von 500 Mark gewährt. Die vom Gutacher Frauenverein über den
Winter abgehaltenen „Spinn- und Flickabende", an denen immerhin 40
Mädchen, darunter 12 Spinnerinnen teilnahmen, wurden mit einer kleinen
Feierstunde beendet. Dabei konnte das von der Großherzogin gestiftete
Spinnrad durch Los gewonnen werden. Das „Anwesen nebst Garten des
Herrn Gerbereibesitzers Karl Lehmann" in Gutach, ging „unter der Hand"
an einen Käufer, wodurch sich das Konkursverfahren erübrigte.

Vor 100 Jahren bauten die Landwirte noch fleißig Hanfan. Davon kündet
dieses Inserat: „Schöner Breisgauer Hanfsamen empfiehlt Emil Stählin,
Schiltach".


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