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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 478
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Kurt Klein

und die Durchführung täglicher Probefahrten gesichert war. Im Gespräch
hielt sich immer noch, eine elektrische Zugverbindung zwischen den beiden
Städten herzustellen.

August 1903: Todeskandidat verlangt einen halben Liter Schnaps

Die mit einem „ehrenvollen Resultat" vom Villinger Turnfest nach Gutach
heimkehrenden Leichtathleten wurden am Bahnhof mit Musik und einem
Fackelzug empfangen und ins Vereinslokal „Linde" geleitet.

Dagegen trafen sich in Zell a. H. beim „Ortenauer Gauturnfest" anlässlich
des dortigen 25. Stiftungsfestes 15 Vereine mit über 400 Turnern zum
edlen Wettstreit. Durch die Wahl einer Vorstandschaft konnte in Haslach
der Fortbestand des kurz zuvor gegründeten Turnvereins gesichert werden.
Die Fahnenweihe des Welschensteinacher Militärvereins nahm durch einen
„Festzug und einen Parademarsch" einen glanzvollen Verlauf. In Wolfach
hielten die „freiwilligen Sanitätskolonnen der Männerhilfsvereine" von
Wolfach, Gengenbach und Offenburg-Stadt sowie der Militärvereine aus
Altenheim, Appenweier, Hausach, Hornberg, Offenburg-Land, Schapbach
und Schiltach mit ca. 200 Mann eine großangelegte Übung ab. Es galt, die
auf dem „Gefechtsfeld Verletzten" fachgerecht zu bergen.

Eine größere badische Zigarrenfabrik suchte Filialen mit guten Arbeitskräften
bei günstigen Bedingungen. Der Schiltacher Bürgerausschuss
nahm einstimmig das günstige Angebot der Firma Karlin und Cie an, die
Stadt mit elektrischem Strom zu versorgen. Der Gutacher „Luisenjockel"
dürfte sich gefreut haben, dass ihm der amerikanische Kongress eine einmalige
Zahlung von 5.000 Mark und eine jährliche Rente von 400 Mark
für seine Teilnahme am Krieg gegen die Südstaaten zugesichert hat. Der
Freiburger Erzbischof Dr. Nörber weilte zur Kur in Bad Rippoldsau, während
das Konklave in Rom den später heilig gesprochenen Papst Pius X.
wählte. In Schiltach wurden am Bahnhof die vom Lande Baden und Württemberg
getragenen umfangreichen Umbauarbeiten vorgenommen. Ein
Wunsch blieb: die Errichtung einer „gedeckten Bahnsteighalle".

Der Schwarzwaldverein Wolfach klagte über die „böswillige" Beschädigung
eines Wegweisers und setzte zur Ergreifung des Täters eine Belohnung
von 10 Mark aus. Durch das Bellen eines Hundes erlitt ein Mühlenbacher
Landwirt beim „Führen einer Kuh zum Fairen" ernsthafte Verletzungen
. In Haslach starb ein Maurer, er „lebte in dritter Ehe mit einer von
ihm gschiedenen Frau und hinterläßt diese mit drei Kindern". In Oberwolfach
verursachte ein Kutscher aus Rippoldsau mit einem mit Fichtenrinden
beladenen Fuhrwerk einen schweren Unfall, wobei der Fuhrknecht schwere
Verletzungen davon trug. „Als rücksichtslos muß es bezeichnet werden,
daß der Kutscher des Herrn Göhringer sich um den Verletzten nicht kümmerte
, sondern einfach weiterfuhr": Fahrerflucht schon vor 100 Jahren.


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