Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 500
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0500
500

Anja Rudolf

lieh stand sein persönliches Interesse der Brauchtumspflege merkwürdig
im Einklang mit der „Deutschtumspflege" der Nationalsozialistischen Partei
. Im Mai 1933 trat er der NSDAP bei. Die nachfolgenden Jahre werden
in der Ausstellung kritisch beleuchtet. Eugen Falks verschiedene Ämter
werden berücksichtigt und sein Handeln hinterfragt. Dabei wird chronologisch
, belegt durch eine Fülle von Originaldokumenten, sein parteipolitisches
Handeln in den Jahren 1933 bis 1945 dargelegt.

Zeit seines Lebens hat Eugen Falk, der sich später „Breitenbach" nannte
(nach dem Tal, in dem er sein Haus baute), sich mit großem Engagement
für die Gesellschaft eingesetzt. Seine reichhaltige Zeitungsausschnittsammlung
zeugt für sein Engagement als Denkmalpfleger. Er befasste sich
mit Naturschutz, war Mitbegründer der alemannischen „Muettersproch-
gsellschaft" und Helfer bei der Gründung des Gutacher Freilichtmuseums
Vogtsbauernhöfe. Seine schlichte Lyrik, die sich mit theologischen Problemen
auseinandersetzt und mit der Situation des Einzelmenschen in der Gesellschaft
, zeugt von bisweilen fast schwermütiger Nachdenklichkeit. Eine
Sammlung Geschichten menschlicher „Originale" in Zeitungsausschnitten
und in eigener Prosa macht seine Nähe zu Schriftstellern wie Hansjakob
oder Hebel deutlich. Mehrfach wurde er gefragt, warum er in seinen Landschaften
keine Menschen darstelle. Die Antwort, dass er diese dann so hätte
malen müssen, wie sie sind, erklärt vielleicht seine vielfach als extrem
empfundene Naturverbundenheit und sein vielfältiges Lob der Einsamkeit,
das sich bis zur Eigenbrödelei steigern konnte.

Bewundert von den Freunden der alemannischen Mundart, vielfach bekannt
und befreundet mit Kennern und Bewahrern volkstümlichen Brauchtums
, war wohl seine Art ihm zur völligen Anerkennung hinderlich.

Die Ausstellung beleuchtete die vielfältigen Facetten dieser ungewöhnlichen
Persönlichkeit.

Dr. Anja Rudolf, Wolfachstr. 6, 78054 Villingen-Schwenningen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0500