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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 545
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Hesselhurster Geschichtetn)

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6. Die jungen Alten

Allgemeines

In früheren Zeiten gab es auf dem Dorf keinen Kindergarten und auch keinen
Spielplatz. Die meisten Familien hatten 2-6 Kinder. Vieles war früher
so wie heute: Geschwister hatten Streit, die Eltern hatten zu tun in der
Landwirtschaft, man verbrachte jedoch viel Zeit zusammen. Einige Bräuche
und Gewohnheiten sind gleich geblieben, anderes hat sich verändert.

Jahresfeste

Im Gegensatz zu heute suchten die Kinder den Osterhasen nicht nur bei ihren
Paten, sondern auch bei den Nachbarn. Die vielen Schokoladenhasen
waren nicht wie heute in Alu verpackt und es gab rote Zuckerhasen.

Die Großen kamen an Ostern „aus der Schule". Das heißt, die Schulzeit
der Hauptschule war vorbei und man wurde konfirmiert. Dazu musste man
viele Lieder aus dem Gesangbuch und den Katechismus auswendig lernen.
E. Walter-Schmidt erzählt: „Als Konfirmand hatte man jeden Sonntag in
die Kirche zu gehen. Fastnacht gab es nicht und auch sonst wurde man das
ganze Jahr über an gutes Benehmen ermahnt, da man eben Konfirmand
war. An der Konfirmation selbst war Schmuck für die Mädchen verboten
und die Kleider durften nur schwarz sein, es war allerhöchstens ein kleiner
weißer Kragen erlaubt. Selbstverständlich mussten die Knie bedeckt sein."

Weihnachten

Am Heiligabend kam in viele Häuser das Christkind. Das war eine Erscheinung
mit heller Stimme, weißen Kleidern und Schleier. Diesem wurde
ein Lied gesungen oder etwas vorgetragen. Die Geschenke hatte es
meist schon zuvor mit Hilfe der Familie unter den Tannenbaum gelegt.

Der Schulalltag

Die Hesselhurster Schule war bis 1966 eine Zwergschule. In 2 Klassenzimmern
wurden 8 Klassen unterrichtet, die Klassen 1^4 im einen und die
Klassen 5-8 im zweiten. Der Unterricht begann um 8.00 Uhr morgens und
endete um 12.00 Uhr mittags.

In den Klassen waren in der Regel 10-14 Schüler. „Wir aßen unsere
Butterbrote und spielten ,Der König schickt seine Soldaten raus'", so ein
befragter Mitbürger. Andere spielten in der Pause Fangen, Suchen oder
sind einfach so herumgesprungen. Doch nach der Pause mussten sie wie-


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