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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 66
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Hans Herrmann

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Unterkunft für unsere Schützlinge zu suchen, da wir selber keinen Platz für
sie hatten. Die Mädchen boten der Mutter an, Dienste im Haushalt zu verrichten
, zu stricken oder zu nähen. Man sah, sie waren an Zucht und Arbeit
gewöhnt. Den ältesten unter ihnen war das Hinausgeworfenwerden aus ihrem
Klosterfrieden sehr hart. „25 Jahre Kloster", seufzte die eine, „und
jetzt wieder in die Welt!" Zufällig kam Pfarrer Weiß zu einem Besuch. Gerührt
nahm er alle sieben Schäflein mit nach Urloffen.

Vom Straßburger Münster weht die weiße Fahne

Das Schießen wurde immer heftiger, bis es am 27. September plötzlich abbrach
. Wieder war es Rittershofer, der die Kunde zuerst brachte: „ Vom
Münster weht die weiße Fahne." Wir stiegen auf den Speicher und sahen
durchs Fernrohr. Kein Schuß fiel mehr, fast ging einem jetzt die Stille auf
die Nerven wie vordem das Getöse.

Nun wollte nach Straßburg, wer nicht lahm oder blind war. Zuerst war
der Vater allein drüben, aber schon nach den ersten acht Tagen gingen die
Mutter, Gotthold und ich mit ihm. Mutters Freundin, meine hoch verehrte
Institutsvorsteherin Meyer, kam zu uns und wollte gern Straßburg sehen.
Wir fuhren mit unserem Gast hinüber mit Schweikle als Kutscher, der gern
die Gelegenheit erfaßte. Er fuhr uns bis in die Mitte der Stadt; es wurde
verabredet, daß wir ihn um 6 Uhr beim „Roten Haus" treffen sollten, wo
die Hanauer Bauern einkehrten. Er wollte einige Bekannte aufsuchen,
während wir uns den Laufgräben zuwandten und dann in der Stadt umherwanderten
. Die ungeheure Arbeit, die das Graben der Laufgräben verursacht
hatte, machte auf uns tiefen Eindruck. In Straßburg sah es unendlich
traurig aus. Zum Erbarmen waren die Wohnhöhlen in den Böschungen der
III, in denen z. T. noch Menschen hausten. In den Schutthäufen der zer-


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