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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 149
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Der Kirchenbaumeister Karl Hörth und sein Wirken in der Umgebung von Bühl

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Die beiden Ecktore nahe des Aufganges zur Orgelempore bezeichnet
Reinfried als „herrlich und gothisch."

Den quadratischen Unterbau des Hauptturmes empfindet Reinfried als
„geglückt", wenn er bemerkt, dieser sei aufgrund des Spitzgiebelfensters
„gekrönt". Die Gewölbebögen, so fährt die Beschreibung Reinfrieds fort, ist
in nördlicher Richtung an den Chor angegliedert. Zum Chor, welcher ein
halbes Oktogon bildet und gewölbt ist, gehören fünf Fenster. In südlicher
Richtung befindet sich eine „sehr geräumige Sakristei", welche Ähnlichkeit
mit einer Kapelle hat. Das hat zur Folge, dass die Paramentenkammer sich
nicht „geräumig" ausnimmt. Reinfried kommt daher zu dem Schluss, Hörth
sei es gelungen, den Fehler „vieler moderner Kirchen" zu vermeiden. Dieser
bestehe darin, die Anlage „viel zu klein" zu gestalten. Reinfried hebt
hervor, dass die Altäre, die Kanzel, der Taufstein, die Kommunionbank und
die Beichtstühle im Sinne des neugotischen Stils vom Maler und Bildhauer
Simmler aus Offenburg entworfen sind. Die fünf Baldachine bilden den
Hochaltar. Am mittleren Baldachin befindet sich das Kreuz. Der mittlere
Baldachin erfüllt die Funktion eines Aufbewahrungsortes für das Allerhei-
ligste. Zur Linken und zur Rechten des Tabernakels befinden sich die Statuen
der Heiligen Barbara, des Heiligen Wendelin und des Heiligen Marzellus
. Diese Heiligen werden in Vimbuch seit 1490 verehrt. In diesem Jahr
hatte der Stabsschultheiß mit etlichen Gerichtsleuten und Kirchenspielge-
nossen die „Marzellus-Wendelin und Barbara-Bruderschaft" gegründet, um
„eine selige Sterbestunde" zu bekommen und den Verstorbenen zu helfen.

Über den Seitenbaldachinen erkennt man die Wappen von Papst Leo
XIII. und des Erzbistums, welche von zwei Engeln gehalten werden. Nach
der Meinung von Reinfried wäre es passender gewesen, wenn der Engel
das erzbischöfliche Wappen statt des Bistumswappens in der Hand hielte.
Schließlich sei es, so Reinfried, klar, dass die Vimbucher Kirche zum Freiburger
Bistum gehöre. Dagegen erinnere das erzbischöfliche - zusammen
mit dem päpstlichen Wappen - stets an die Zeit der Entstehung der neuen
Vimbucher Kirche.

Ferner weist Reinfried darauf hin, dass die beiden Seitenaltäre, welche
in den Seitenschiffen sind, von sehr einfacher Natur sind. Auf dem rechten
Altar ist ein Tabernakel und als Altarbild eine Pieta zu sehen. Sie wird von
einem Baldachin gekrönt, welche eine Stiftung des ehemaligen Engelwirts
Ignaz Jörger ist. Im Sinne eines Pendants zur Pieta kann der Besucher der
Kirche auf dem linken Seitenaltar den heiligen Joseph mit dem „Jesusknaben
" erblicken. Seine Gestalt ist nach Auffassung von Reinfried „nicht
ganz gelungen, da man nicht weiß, ob er lehrt oder segnet oder den Kirchenschwänzern
einen Finger machen will".

Dagegen lobt Reinfried die Fassung der Altäre und der Figuren. Im
Gegensatz zu den Beichtstühlen hält Reinfried die „Kirchenbänke" für
eher nicht gelungen.


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