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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 155
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Der Kirchenbaumeister Karl Hürth und .sein Wirken in der Umgehung von Bühl

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Geschäftsbereich befinde. Williard spricht seinerseits von einer unberechtigten
Einmischung Hörths.

Diese Ausführungen Williards sind für Hörth Anlass zu einer erneuten
im Freiburger Kirchenblatt publizierten Reaktion. An ihrem Anfang bezeichnet
Hörth die Erwiderung des Karlsruher Baurates als „Schmähschrift
". Es ist für ihn unverständlich, wie eine solche zustande kommen
kann.

Hörth behauptet, er lasse sich gerne von „großen Meistern und Gnosti-
kern belehren". Zu diesen zähle er Williard aber nicht, dem er gekränkten
Ehrgeiz vorwirft, da die Gemeinde Vimbuch seine Vergrößerung der alten
Kirche nicht akzeptiert hat. In der zweiten Erwiderung spricht Hörth ferner
„von einer geradezu widerwärtigen Gehässigkeit Williards". Für ihn sei es
unbegreiflich, dass er „eine solche Schmähschrift" mit seinem Namen
unterzeichnet habe. „Mit bioser Zusammensetzung da oder dort aufgelesener
Motive ohne geistige Motive sind wenigstens auf dem Gebiete des Kirchenbaues
keine Lorbeeren zu ernten".

Hörth bezeichnet die Kritik Williards als ehrenrührig und als „maßlose
Selbstüberhebung", denn dieser habe den alten Meistern „architektonische
Inkompetenz vorgeworfen."

In der Folge weist Hörth auf die Fehler und Mängel bei den Kirchenbauten
Williards hin. In Bezug auf Vimbuch hält Hörth Williard vor, dass er sich
nicht bereit gefunden habe, „ein Project für einen Neubau anzufertigen".

Er fügt hinzu, es sei seiner Ansicht nach durchaus „gerechtfertigt aus
ästhetischen und künstlerischen Gründen ein großes Fenster an der Hauptfront
anzulegen". Er weist darauf hin, auch die „alten Meister" hätten sich
des künstlerischen Stilmittels bedient, die Fassadenbildung hervorzuheben.
Aus diesem Grunde sei die Form nicht immer treu den Verhältnissen ange-
passt worden. Das Rabbitzsche Gewölbe, so Hörth, erfülle den gleichen
Zweck wie das Backsteingewölbe und habe indes den Vorteil preisgünstiger
als das Letztgenannte zu sein. Hörth verteidigt die Stärke der Granitmauern
, da er sie aus statischen Gründen für notwendig hielt und misst
dem Strebepfeiler eine große künstlerische Bedeutung zu. Die Kosten
für den Bau der Vimbucher Kirche wären noch höher gewesen, hätte
man Sandstein statt Granit als Baumaterial gewählt. Hörth hält seinerseits
Williard vor, bei den Kirchenbauten in finanzieller Hinsicht zu knapp kalkuliert
zu haben.

In der Erwiderung bestreitet es Hörth ferner, sich in Vimbuch „hervorgetan
" zu haben, so wie es Williard ihm vorwirft. Vielmehr sei ihm die
Planung und der Bau der Vimbucher Kirche und der Bau der neuen Pfarrkirche
unaufgefordert vom Gemeinderat dieses Ortes angetragen worden.
Folglich trifft in der Sicht von Hörth der Vorwurf Williards, er, Hörth, habe
unberechtigterweise in seinen Zuständigkeitsbereich eingegriffen,
nicht zu.


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