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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 194
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194

Dieler Weis

Dieser Beitrag soll den Besuchern der Kirche einen kleinen Einblick in die
Geschichte ihrer künstlerischen Ausstattung geben, da z. Zt. kein neuer
Kirchenführer angeboten werden kann.*

Das Kath. Pfarramt St. Mauritius Kippenheim (Pfarrer Eduard Neckermann
) gab anlässlich der Konsekration der neuen Kirche am 29.11.1964
eine Festschrift heraus, die sich auch als Kirchenführer eignet. Sie berichtet
ausführlich über die Geschichte der Pfarrei und über die Baugeschichte
der neuen Kirche. Einige darin enthaltenen Angaben (z. B. über den spätgotischen
Flügelaltar) müssten auf Grund neuer Forschungsergebnisse heute
berichtigt und ergänzt werden.

Es wäre wünschenswert, eventuell nach den geplanten Veränderungen
im Kirchenraum oder nach der Vollendung der Rekonstruktion des spätgotischen
Flügelaltares einen neuen Kirchenführer herauszugeben. Hierfür
erscheinen weitere gründliche Archivstudien nötig, denn die früheren politischen
und religiösen Verhältnisse in der Herrschaft Lahr-Mahlberg, zu
der Kippenheim gehörte, waren zeitweise sehr verwickelt. Man muss auch
damit rechnen, dass die schriftliche Überlieferung über Baugeschichte und
Ausstattung der alten St. Mauritiuskirche lückenhaft ist, was die Sache zusätzlich
erschwert.

Altäre und Bildwerke in der alten St. Mauritiuskirche

Von den Kunstgegenständen in der alten Kirche wurden nach Ende des Si-
multaneums im Jahre 1962 von den Katholiken viele in die neue Kirche St.
Mauritius übernommen. Deshalb muss hier auf die Verhältnisse in der alten
Kirche näher eingegangen werden:

Chor und Langhausmauern der alten Kippenheimer Kirche wurden um
das Jahr 1500 neu errichtet, worauf die Jahreszahl 1501 über dem nördlichen
Seitenportal hinweist. Von der romanischen Vorgängerkirche blieb
der Turm erhalten, auf den man 1781/82 eine neue barocke Haube setzte,
die der markgräflich badische Hofbaumeister in Rastatt, Franz Ignaz
Krohmer (gest. 1789) entworfen hatte.1 Dieser Turmhelm ist heute noch zu
sehen.

Etwa zur Zeit der Erbauung des neuen Chores war die Kippenheimer
Pfarrei „dem Hohen Chor zu Strassburg incorporiert" (dem Domstift einverleibt
).2 Deshalb erscheint es als ziemlich sicher, dass die spätgot. Ausstattung
der Kippenheimer Kirche von diesem in Auftrag gegeben wurde
und die Werkstatt für den Kippenheimer Flügelaltar in Straßburg, zumindest
aber im Elsass zu suchen ist.

Im Jahre 1858 wurden bei Renovierungen im Chor der Kippenheimer
Kirche alte Wandmalereien entdeckt: 12 Apostelfiguren und 4 „Gestalten".
Bei Ankunft des Großherzogl. Konservators August von Bayer (Denkmalpfleger
) waren alle Bilder bis auf das Petrusbild wieder zugetüncht.1 Die


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