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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 256
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Ernst Gutmann

Sie betrachteten sich aber als badische Untertanen und verweigerten die
Abgabe. Danach wurde jeder Elsässer, der sich im Waldgebiet zeigte, verhaftet
und mit Strafe belegt. Man drohte sogar den Dammwärtern und dem
Förster die Verhaftung an, sollten sie sich je wieder im Wald sehen lassen.
Die Bannrechte der Gemeinde Stollhofen wurden nochmals bei weiteren
Verhandlungen 1818 in Basel anerkannt. Trotzdem verkaufte die Gemeinde
Stollhofen in weiser Voraussicht die Rheininseln im Jahre 1830 an Viktor
von Sury d'Asprenont, der sie dann der Gemeinde Fort Louis zuschlagen
ließ. Damit wurden die Bewohner, die weiterhin auf den Inseln blieben
, französische Bürger und wurden der Pfarrei und der Gemeinde Fort
Louis zugewiesen.17

St. Georg, Feltern bzw. Vallator

Der Ort Vallator lag an der Stelle, wo die heutige Bundesstraße 36 über
den Bach an der „Felderbrücke" nördlich der DOW zwischen Stollhofen
und Lichtenau führt. Hier war wohl auch die ursprüngliche Pfarrgrenze
zwischen Scherzheim und Stollhofen. Der Name bedeutet „Falltor", also
eine Grenze oder Übergang. Tatsächlich ging das spätere badische Geleitsrecht
(1472) zunächst nur bis Feldern.18 Der erste Beleg des Ortes im Jahre
840 ist eine Fälschung.19 Dann aber im Jahre 994 ließ sich das Kloster
Schwarzach auf den Ort „Villa Vallator" die Markt- und Münzrechte von
König Otto III. übertragen. Zunächst vermutete man hier den zweiten Standort
des Klosters, nachdem zuvor „Arnulfsau"20 aufgegeben worden war.
Tatsächlich scheint sich hier nur eine unbedeutende Übergangssiedlung entwickelt
zu haben, die später zu Gunsten von Schwarzach und Stollhofen ihre
Bedeutung verlieren sollte. Hier errichtete das Kloster eine Georgskapelle
. Im Jahre 1342 wurde die Kapelle als „desolat" bezeichnet.21 Bis zur Reformation
scheint die Kapelle weiterhin bestanden zu haben. Noch in den
„Schätzungen" der Pfarrei Stollhofen finden wir 1524 die „St. Georgsäcker
" mit dem beachtlichen Umfang von 136 Jeuch (ca. 50 ha), die gegen
Pacht an die Bürger von Stollhofen und Schwarzach vergeben waren.22 Die
Wasserkraft des Baches wurde durch eine Plauelmühle genutzt, die am südlichen
Ufer stand. Noch um 1700 ist in einer Karte diese Mühle eingezeichnet
. Nördlich des Baches zeigt die Karte ein umzäumtes Feld mit dem Namen
„Felderbünde", sicher der ehemalige Standort von St. Georg.23

Filiale St. Mauritius Söllingen

Nördlich von Stollhofen liegt das Dorf Söllingen. Diese Ansiedlung hatte
1385 eine Kapelle, die dann 139624 als Kaplanei der Pfarrkirche Stollhofen
genannt und 1474 mit dem Schutzpatron St. Moritz (Mauritius)25 erwähnt
wurde. Der Standort der Kapelle befand sich westlich der heutigen Kirche.


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