http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0282
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Bernhard Wink
Dendrochronologische Datierung der Südwand mittels eines Gerüstholzes:
Makrofotografie der Jahresringe (Kontrastmittel: Kreide)
lische Daten, die die Errichtung eines bestimmten Bauteils belegen, zur
Datierung einer Farbschicht dienen, die dann als Leitschicht die Datierung
auch anderer Bauteile ermöglicht.4 Ebenfalls wichtig sind geschriebene,
eingeritzte oder eingemeißelte Datierungen.5
Ein besonderer Glücksfall für die Datierung der Bauphasen von St.
Martin war die Auffindung von organischem Material in der Südwand des
Kirchenschiffs. Es handelt sich um bei Errichtung der Wand eingelegte Gerüsthölzer
, die beim Verputz der Wand abgesägt im Mauerwerk verblieben.
Durch die Dendrochronologie, d. h. den Vergleich der Jahresringe mit standardisierten
Werten konnte das Alter der Hölzer bestimmt werden.6 Hiermit
ergibt sich ein genaueres Bild der Vorkommnisse im 17. Jahrhundert.
Die Wiedererrichtung der Kirchenwände fand nicht wie bislang angenommen
nach dem Stadtbrand 1689 statt, sondern bereits 1657-60 nach den
Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges. Nach 1689 musste nur das
Dach erneuert werden, wobei die Stuckdecken eingebaut wurden. Auch die
Wandmalereien auf der Südwand konnten somit datiert werden. Diese sind
auf die Putzschicht gemalt, die mit dem Fugenmörtel der Südwand in Verbindung
steht, also 1660 appliziert wurde. Mit dem Einbau der Stuckdecke
wurden die Malereien überputzt.
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