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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 305
(PDF, 123 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0305
Eine lateinische Beschreibung der Orlenau und ihrer Flüsse aus dem Jahr 1531.

305

in irgendwelchen Geschäften der Grafen von Sarwerden tätig war und unter
anderem Briefe der Lehen der Herrschaft Mahlberg durchblätterte, die
sie von den alten Kaisern erhalten hatten, mich erinnere entdeckt zu haben
, dass seit sehr langer Zeit die Herrschaft Mahlberg in der Ortenau
liegt. Es hat aber diese Herrschaft ihre Rechtsprechung, das Jagdrecht und
gesicherte Zölle nur bis zur Flussmitte der Bleiche und nicht darüber hinaus
. Deshalb vermute ich, dass es auch bei den Alten festgelegt worden
sei, dass sich dort die Grenze der Ortenau befunden habe, da ja dort auch
die Diözesen, nämlich Straßburg und Konstanz an einander grenzen und
beiderseits unterschiedliche Münzen in Gebrauch sind. Ich betrachte nun
dies als erledigt und kehre zum Anfang zurück und komme auf einen anderen
Fluss zu sprechen, der zu Euenheim gehört, einem Dorf, das nach dessen
Wassern benannt ist. Dieser aber entspringt in Richtung Osten in den
Bergen jenseits des Klosters Ettenheimmünster und durchzieht dort das
vorgenannte, im Tal des göttlichen Landolinus Hongerinus - man glaubt,
dieser habe dort das Martyrium erlitten - errichtete und durch die Geschenke
der von allen Seiten herbeieilenden Fremden wohlhabend gewordene
Kloster und die Stadt Euenheim und mündet unterhalb des Weilers
Rust in die Elz.

Dem folgt jetzt eine Beschreibung der Lahrer Herrschaft: Um dieser
und der Heimat zu Gefallen zu sein, will ich vorher die Burg von Molberg
erwähnen, die auf einem einzelstehenden Hügel von den Alten gegründet,
ein allseits ganz flaches Gelände überragt. Diese allerdings zusammen mit
den dazugehörigen Weilern und deren Rechte nahmen einstmals die Grafen
von Geroltzeck, darauf die Vasallen von Mörse und Sarwerden, zu guter
Letzt jedoch die Markgrafen von Baden und die Vasallen von Nassau vom
Römischen Reich in Besitz und üben über sie zusammen mit der ganzen
Herrschaft Lahr die Gewalt aus.

Um aber das Lahrer Herrschaftsgebiet ausführlicher zu beschreiben,
habe ich es der Mühe für Wert gehalten, zuerst den Fluss Schutter zu erwähnen
. Er entspringt nämlich am Fuße der Berge jenseits des Weilers
Schweighusen, der sich heutzutage im Besitz der Grafen von Geroltzeck
befindet. Dort gibt es eine Fülle von Quellen, aus denen das hervorsprudelnde
und von allen Seiten zusammenfließende Wasser schließlich das
Flüsschen Schutter bildet. Nachdem dieses sein Flussbett eingenommen
hat, fließt es durch das Tal und gibt diesem sogleich seinen Namen; dieses
wird gewöhnlich Schuttertal genannt. Mit diesem Namen benannten die Alten
auch den nächsten, einstmals mit einer kleinen Burg bewehrten Weiler.
Und so fließt es (= das Flüsschen) das Tal herab, zieht an beiden Seiten an
kleinen Tälern, einigen Weilern, Bauernhäusern und kleinen Burgen vorbei
und nimmt die von da und dort hervorfließenden Bächchen mit sich. Und
wenn es schließlich oberhalb Lahrs aus dem Tal heraustritt, wird es durch
einen kunstvollen Bau in zwei Flussbette gedrängt. Der Teil, der als neue


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