Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 313
(PDF, 123 MB)
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313

Neu- und wiederaufgefundene Gedichte und Schriften
von Quirin Moscherosch

Hans-Rüdiger Fluck

Das Forschungsprojekt „Das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen
Drucke des 17. Jahrhunderts" bietet eine bequeme Bestandsaufnahme
zur Barockliteratur in zahlreichen einschlägigen Bibliotheken.1
Bei diesem Projekt wurden schon viele Druckwerke erfasst, die bisher unbekannt
geblieben und allenfalls über eine langwierige Suche in wenig erschlossenen
Bibliotheken zu finden waren. Auf diesem Wege ließen sich
jetzt auch einige neue Arbeiten von Quirin Moscherosch zu Tage fördern.2
Sie bestätigen in vielen Punkten das Gesamtbild des Autors, so wie es zuletzt
W.E. Schäfer3 gezeichnet hat, teilweise korrigieren und ergänzen sie
dieses Bild. Zudem liefern diese Funde weitere Bausteine für eine bisher
noch ausstehende umfassende Bibliographie des Autors, der als jüngerer
Bruder des Satirikers Johann Michael Moscherosch in dessen Werken -
unter dem Pseudonym Reiner von Sittewald - mit seinen ersten Gelegenheitsgedichten
bekannt wurde.

Die Lebensgeschichte Quirin Moscheroschs beginnt am 14.12.1623 in
Willstätt, führt ihn später zum Studium ins nahe Straßburg, zuerst ans Col-
legium Wilhelmitanum (1642), dann als Student der Philologie und Theologie
an die Straßburger Universität (1645-1648). Zwischenzeitlich verbringt
er eine Art Studienjahr in Nürnberg. Bereits 1648 erhält er seine
erste Pfarrstelle in Offendorf. Ein Jahr später heiratet er in der Kirche St.
Sebald in Nürnberg die Tochter des Nürnberger Schneiders und Türmers
Konrad Hübner. 1655 präsentiert er sich als gräflich-hanauischer Pfarrer in
Bodersweier, wo er bis zu seinem Tod im Straßburger Exil 1675 wirkt.4

Schon als Student und danach als ,gräflich-hanauischer vormundschaftlicher
Pfarrer' der Herrschaft Hanau-Lichtenberg nimmt er am Literaturbetrieb
der Zeit teil, indem er neben und zugleich auch im Rahmen seiner
Berufsausübung vor allem lateinische und deutsche, an die Formen der
Pegnitzschäfer angelehnte Gedichte sowie kleinere und auch einige größere
Gelegenheitsschriften verfasst. Auftraggeber und Widmungsempfänger
dieser Arbeiten sind seine Herrschaft und mit ihnen verbundene Personen
sowie Freunde und Gönner. Zu ihnen gehören u.a. sein Landesherr Graf
Johann Reinhardt und dessen Ehefrau Anna Magdalena, der hanau-lichten-
bergische Amtmann Jacob Hüffel, der Literaturfreund Freiherr Carl von
Stain, der Dichter J.M. Schneuber (Straßburg), der Nördlinger Bürgermeister
Johann Conrad Gundelfinger, der Nürnberger Theologe Michael Dil-
herr und auch der Dichter Georg Philipp Harsdörffer (Mitglied der Frucht-


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