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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 334
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Hans-Rüdiger Fluck

stammenden, nun in Buchsweiler residierenden hanauischen Hofpredigers
und Superintendenten G. Heiler (1645-1707) - er veröffentlichte später
noch eine ganze Reihe mehrfach aufgelegter religiöser Werke - vertreten
zu sein, und zwar als der erste von zwei Beiträgern (ein dritter - Johann
Preusserus - verfasste die Verse zum Porträt Heilers). Denn Heiler - obwohl
15 Jahre jünger als Quirin - war damals sein oberster kirchlicher Vorgesetzter
und galt als berühmter Kanzelredner und Gelehrter.73 Beide
kannten sich somit dienstlich, und sie müssen sich auch bei verschiedenen
kirchlichen Anlässen und Zusammenkünften der hanau-lichtenbergischen
Pfarrer persönlich begegnet sein, etwa 1671 bei dem Begräbnis von Sophia
Sybilla Hüffel (sie war die adlige Hofmeisterin der hanau-lichtenbergischen
Landesherrin Anna Magdalena, geb. Pfalzgräfin bei Rhein) am Hof
in Rheinbischofsheim. Für ihre Trauerschrift hatte jeder von ihnen ein Epi-
cedium beigetragen, wobei Q. Moscherosch umfangreich seine poetischen
Fähigkeiten unter Beweis stellte.74 Mit zu dieser besonderen Auszeichnung
durch G. Heiler beigetragen haben dürfte zudem Quirins ein Jahr zuvor erfolgte
Veröffentlichung seines Blumen-Paradiß (1673) und seine ihm zugleich
verliehene Mitgliedschaft im Pegnesischen Blumenorden, auf die er
in der Zuschreibung auch explizit verweist:

Zur Bezeugung bereitwilligster Dienste auffgesetzt von Quirino Moscherosch/
Pfarrern zu Bodersweyer/der Löbl. Biumen=Genoßschafft an der Pegnitz Mitgenoß.

Als Beiträge Quirin Moscheroschs gedruckt wurden zwei deutsche Gedichte
, ein vierstrophiges Liedgedicht und ein dreistrophiges anagrammatisches
Gedicht, die beide Heilers Werk in überschwänglichen Tönen loben:

3.

Diese Jesus=Schrifften/
Die Herrn Heilern stifften
Liebe und Lob bey später Welt.
Wer so Jesu dienet/
Dessen Name grünet/
Hie und dort im Himmel=Feld
[-]

Auch die anderen beiden Beiträger waren in hanau-lichtenbergischen
Diensten. Johannes Preusser (1636-1701) aus Wittenberg, als Ko-Rektor
am Gymnasium in Buchsweiler tätig, war gleichfalls ein renommierter
Philologe und Theologe und Beiträger in vielen Gelegenheitsschriften der
Zeit. Der Pfaffenhofener Pfarrer Georg(ius) Heise (Namensvariante: Heu-
se) aus Kücheln am Belt (Sachsen-Weissenfels) hingegen scheint literarisch
sonst kaum hervorgetreten zu sein, und es ist nur relativ wenig über
ihn bekannt.75 Es mag eine persönliche, landsmannschaftliche Verbindung
gewesen sein, die Heiler veranlasste, Heise um eine Zuschrift zu bitten.


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