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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 336
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Hans-Rüdiger Fluck

Mit diesen beiden Lobgedichten und den anderen von ihm nach 1673
verfassten Gelegenheitsgedichten, die er als Mitglied des Pegnesischen
Blumenordens unterzeichnet hat, sowie mit seiner geplanten, aber wohl
nicht mehr vollendeten größeren geistlichen Erbauungsschrift erfüllt Quirin
jenes Versprechen, das er S.v. Birken nach seiner Aufnahme in den Orden
gegeben hat:

Ja, alles was ich künftig noch werde schreiben u. dichten, Zu Gottes Ehr u. Zur Tugend
Lehr also schlichten u. richten, da wolerwehneter Löbl. Blumen-Orden meiner
keine Schande, sondern Vielmehr Ruhm u. Ehr haben möge; als viel Gott, mit seinem
guten Geist, in mir schwachen wird mächtig seyn [...].

Zugleich zeigen diese Beiträge ihn als zunehmend geschätzten und gesuchten
Autor der Kasualpoesie. Bis heute ist diese Zuschrift an G. Heiler einer
der letzten bekannten und gedruckten literarischen Beiträge von Quirin
Moscherosch, auch wenn Q. Moscherosch trotz unruhiger Kriegszeiten bis
zu seinem Tod am 22.4.1675 in Straßburg sicher noch über weiteren dichterischen
Arbeiten saß.

Zu ihnen gehört das von Jürgensen (1994: 78) im Archiv des Pegnesischen
Blumenordens entdeckte Hochzeitsgedicht (Titel 13) für den Kaufmann
Johann Leonhard Beil jr.77 und Catharina Dorothea Buchner.

Dieses Hochzeitsgedicht stellt den letzten uns bisher bekannten gedruckten
Text von Q. Moscherosch dar [gedruckt vermutlich in Straßburg
1675]. Das gestochene Titelblatt - es deutet vom Layout auf den Straßburger
Drucker Johann Wilhelm Tidemann - zu diesen ,Ehrenversen' trägt die
Inschrift Der Liebe Brunst in Wechsel-Gunst, auf die sein erster Gedichtbeitrag
{Gedancken Uber das Kupferblat) Bezug nimmt. Er unterschreibt
seine ,Gedancken' mit

So wünschet eilfärtig doch Hertz-brünstig ein verbundener Freund.

Das daran anschließende eigentliche Hochzeitsgedicht, von Q. Moscherosch
mit seinem Gesellschaftsnamen Filander unterzeichnet, ist mit
168 Zeilen ungewöhnlich umfangreich. Auch vom Inhalt her ist es eher ungewöhnlich
, da es fast zur Hälfte aus einer Beschreibung der Schrecken
und Einwirkungen des Krieges besteht, die hier mit hoher Wahrscheinlichkeit
auch Quirins eigene Erfahrungen widerspiegeln. Abgemildert ist diese
Schilderung jedoch durch die Einkleidung in Form des Schäfergedichts, in
dem Quirin in der Rolle des Blumen-Hirten Filander (so war ja sein Gesellschaftsname
im Pegnesischen Blumenorden) die Brautleute, unter Einbezug
anagrammatischer Verse, beglückwünscht und hoch leben lässt. Detaillierte
Auskunft über die Beziehung Q. Moscheroschs zum Brautpaar erhalten
wir aus dem Text aber nicht und es bleibt daher unklar, in welcher
Art Verbindung Q. Moscherosch zu J.L. Beil jr., Angehöriger einer angese-


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