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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 355
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Unbeachtete oberrheinische Bäder-Lyrik aus dem 17. Jahrhundert

355

Straßburger Bürgerschaft. 1637 wurde er Praeceptor der Poesie am Gymnasium
, 1642 Professor der Poesie an der Universität. 1649 übernahm er
die Leitung des Gymnasiums, die er bis zu seinem Tod 1665 innehatte. Er
gehörte mit Rompier von Löwenhalt, Johann Freinsheim, Peter Samuel
Thiederich und Andreas Hecht dem Straßburger Dichterkreis der „Aufrichtigen
Tannengesellschaft" an. Mit Johann Valentin Andreae, Johann Michael
Moscherosch, Johann Heinrich Schill und Samuel Gloner war er befreundet
. 1648 fand er auf Empfehlung Georg Philip Harsdörffers Aufnahme
in die „Fruchtbringende Gesellschaft". Neben seiner lyrischen Produktion
in deutscher und lateinischer Sprache stehen die Kometenschriften eines
astronomisch versierten Fachschriftstellers.

In seinem Gedicht aus dem Jahr 1655 preist Schneuber die Heilquellen
am Oberrhein als Geschenke des Schöpfers und erwähnt Baden-Baden, das
„lustig Petersthal", Griesbach und Antogast. Wie im Umkreis deutscher
Sprachgesellschaften üblich, werden in der Zuschrift Schneubers patriotische
und nationale Perspektiven betont. Er knüpft am Titel und an der leitenden
Intention des bäderkundlichen Ratgebers von Sebizius an und wendet
sich folglich gegen den „Mißbrauch" der Bäder durch manche Kurgäste
. Bei aus Mutwillen und Unkenntnis resultierendem Fehlverhalten seien
Trink- und Badekuren schädlich für die Gesundheit. In diesem Kontext
spielt Schneuber auch auf sexuelle Ausschweifungen einer nur ihr Vergnügen
suchenden Kurgesellschaft an. In den letzten beiden Strophen wird das
für jeden Kurgast nützliche Handbuch empfohlen und sein Verfasser, der
erfahrene Arzt, Wissenschaftler und Baineologe Sebizius, gerühmt.

NEeben andern edlen Gaben /
So wir in dem Teutschen Land
Reichlich zu gemessen haben /
Hat deß Allerhöchsten Hand
Vns auch Wasser mitgetheylet /
Welches viel Gebrechen heylet.

Andre Länder mögen loben
Jhren Reichthumm /jhre Schätz' /
Teutschland ist doch mehr erhoben /
Weil die fruchtbarliche Platz' /
Wo gesundes Wasser quillet/
Hoch mit Ruhm seind angefüllet.

Was ist edlers wol zu preisen /
Als das Elsaß: wa der Rhein
Kan auff beiden Seiten weisen/
Wo die Berg und Thäler seyn /


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