Freiburger historische Bestände - digital

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Peter Heßelmann

24 Schneuber, Johann Matthias: Uber die Saurbronnen mißbrauch Welche der hochgelehrte
und weltberühmte Herr Melchior Sebiz / der Artznej D. und Professor / entdeket und
beschriben. In: Sebizius, Melchior [d. J.]: Beschreibung Vnd Widerlegung / Etlicher
Mißbräuche vnd Jrrthumb / so biß anhero in dem Gebrauch der Saurbrunnen / vnd andern
warmen vnd kalten Bädern bey vns fürgangen [...] Straßburg 1655, unpaginiert.
Exemplare der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (Signatur
: 8° Bai I 529), der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Signatur: 124. 11 Med)
und der Universitätsbibliothek Tübingen (Signatur: T* 1213). Das Gedicht wurde danach
1656 im zweiten Teil von Schneubers Sammelausgabe seiner Gedichte veröffentlicht
, die ebenfalls im Straßburger Verlag von Josias Städel auf den Buchmarkt gelangte
. Vgl. Schneuber, Johann Matthias: Joh. Matthias Schneübers Teütscher gedienten
Anderer Theyl. Straßburg 1656, 278-281 (Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin -
Preußischer Kulturbesitz, Signatur: Yi 3036 R). Bis heute existiert kein Nachdruck der
Lyriksammlung Schneubers. Im balneologischen Traktat von Sebizius erschienen
Schneubers Sauerbrunnen-Verse noch ohne Titelüberschrift. Die Texte der Editionen
von 1655 und 1656 unterscheiden sich in inhaltlicher Hinsicht nicht. In der Schreibweise
der Wörter und bei der Groß- und Kleinschreibung gibt es zahlreiche Unterschiede
. Das Gedicht wurde 1886 an einem für die Philologie entlegenen Ort wieder
publiziert. Textgrundlage war die Edition der gesammelten Gedichte von 1656. Vgl.
Radics, P. von: „Über die Saurbronnen mißbrauch" - ein Gedicht von 1656. In: Oesterreichische
Badezeitung. Organ für die Interessen der europäischen Kurorte und des
Kurpublikums. XV. Jg. Nr. 8. Wien, 6. Juni 1886, 67f. Radics bringt den Text in einer
sprachlich modernisierten Version. Dass das Gedicht über die Sauerbrunnen der zweiten
Auflage des Badetraktats von Sebizius 1655 beigegeben wurde, scheint Radics
nicht bekannt gewesen zu sein. Ein Hinweis auf das 1655 im Badetraktat des Sebizius
veröffentlichte Gedicht Schneubers fehlt in Dünnhaupts Bibliographie. Vgl. Dünnhaupt
, Gerhart: Schneuber, Johann Matthias (1614-1665). In: ders.: Personalbibliographien
zu den Drucken des Barock. Zweite, verbesserte und wesentlich vermehrte Auflage
des Bibliographischen Handbuches der Barockliteratur. Tl. 5. Praetorius - Spee.
Stuttgart 1991 (Hiersemanns bibliographische Handbücher 9), 3696-3723. Unerwähnt
bleibt es auch im Verzeichnis der Werke Schneubers bei Weber. Vgl. Weber, Alexander
: Johann Matthias Schneuber: Der Ich-Erzähler in Günter Grass' „Das Treffen in
Telgte". Entschlüsselungsversuch eines poetisch-emblematischen Rätsels. In: Daphnis
15 (1986), 117-119.

25 Zur Biographie und zum literarischen Schaffen Schneubers vgl. Kühlmann, Wilhelm:
Schneuber, Johann Matthias. In: Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher
Sprache. Hrsg. von Walter Killy. Bd. 10. Gütersloh, München 1991, 342; Dünnhaupt,
G.: Schneuber, Johann Matthias (1614-1665) (s. Anm. 24), 3696-3723; Bopp, Monika
: Die „Tannengesellschaft": Studien zu einer Straßburger Sprachgesellschaft von
1633 bis um 1670. Johann Matthias Schneuber und Jesaias Rompier von Löwenhalt in
ihrem literarischen Umfeld. Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien
1998 (Mikrokosmos 49), 39-53, 396-442. Zur Straßburger Tannengesellschaft und ihrem
sozialen Umkreis auch Kühlmann, Wilhelm; Schäfer, Walter Ernst: Literatur im
Elsaß von Fischart bis Moscherosch. Gesammelte Studien. Tübingen 2001, 97-159.
Näheres zu den persönlichen Beziehungen zwischen Schneuber und Sebizius d. J. ist
unbekannt. Es darf als sicher gelten, dass sich die beiden Professoren der Straßburger
Universität kannten.

Dr. Peter Heßelmann, Propsteistr. 48, 48145 Münster