http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0365
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Kippenheimer Jüdischdeutsch
Zur Sprache südbadischer Landjuden
Ein Gespräch mit dem aus Kippenheim stammenden Dr. Kurt Maier
Rudolf Post und Friede! Scheer-Nahor
Die Sprache der bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in Südwestdeutschland
, dem Elsass und der Schweiz lebenden Juden wird in der wissenschaftlichen
Literatur1 als „Westjiddisch", in genauerer Differenzierung
bisweilen auch als „Südwestjiddisch"2 bezeichnet. Dieses Jiddische wird
im 20. Jahrhundert vom so genannten Jüdischdeutschen3 abgelöst, worunter
wir hier in diesem Beitrag eine der deutschen Standardsprache ange-
nähertere Sprachvariante auf der Basis des Westjiddischen verstehen. Das
Westjiddische selbst unterschied sich vom Ostjiddischen, das heute gleichbedeutend
mit Jiddisch ist, in bestimmten lautlichen und lexikalischen
Eigenheiten, deren wichtigste in dem Westjiddischen Sprachatlas von
Beranek und dem Language and Culture Atlas of Ashkenaszic Jewry4 festgehalten
sind.
Genauere Einzelheiten des Südwestjiddischen sind in dem Atlas
„Jiddisch auf alemannischem Sprachgebiet" von Florence Guggenheim-
Grünberg5 verzeichnet, der 1973 erschien. Auf Karte 1 dieses Atlasses
Guggenheim-Grünberg Karte 1: Verbreitung westjiddischer Dialekte um 1900
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-jidd. Vollmundart
Hill jldd. Mischmundart
oooo ungefähre Grenzen
der alemannischen
Sprachlandschaft
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