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Johannes Werner
Wilhelm und Margot Hausenstein an der Seine in Paris; 1950
dere Angelegenheiten; und es gab härtere Nüsse zu knacken. Da waren vor
allem die deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich, die bisher vom Roten
Kreuz betreut worden waren; diese Aufgabe fiel nun, am 1. Mai 1951, dem
Generalkonsulat zu. Da mussten freilich viele Probleme geklärt und gelöst,
musste z.B. auch ein deutscher Hilfsverein gegründet werden, was alles
andere als einfach war. Nichts davon wäre gelungen, wenn dem Generalkonsul
nicht der Apostolische Nuntius Angelo Giuseppe Roncalli (der spätere
Papst Johannes XXIII.) beigestanden hätte. „Die echte diplomatische
Tätigkeit" - so schrieb Roncalli im Rückblick - „gehört zu den edelsten
und wertvollsten Dienstleistungen, zu denen ein Bürger berufen werden
kann, und dies im Interesse nicht nur seines Vaterlandes, sondern aller Völker
. Sie ist ein Dienst, der ihn Tag für Tag in Anspruch nimmt, der von der
Furcht Gottes und von der Liebe zu den Menschen getragen und mit Weisheit
, Überlegung und Ausdauer ausgeübt werden muß."14 Hausenstein hätte
diese Sätze unterschrieben, Wort für Wort.
Mit dem Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft, der
bei den Franzosen schließlich keine Zustimmung fand, war Hausenstein
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