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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 427
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,, Villa Brandeck" in Hinterohlsbach und die Sozialdemokratie

427

Villa Brandeck (links) und Kimmighof (rechts). Postkarte von 1911

Im November 1914 zog der Arzt Dr. Lehmann als Freiwilliger ins Feld
und arbeitete als Chirurg im Frontlazarett von Valenciennes. Von hier übermittelte
er Adolf Geck die Namen von eingelieferten verwundeten Offenburger
Soldaten, deren Befinden mit entsprechenden Genesungswünschen
im „Alt Offeburger" zu lesen war. So funktionierte noch immer das alte
Freundschaftsnetz der verschworenen Gemeinschaft von der „Brandeck".
Aber nicht mehr lange, denn im April 1915 starb Karl Lehmann an einer
heimtückischen Blutvergiftung und wurde mit militärischen Ehren in Valenciennes
beigesetzt. In den Nachrufen erinnerte man auch an Ludwig
Frank: zwei beispielhafte Sozialdemokraten, welche die Mär von den „vaterlandslosen
Gesellen" Lügen gestraft hatten.

Aus dem Jahr 1888 sind Tagebuchaufzeichnungen von Hope Adams erhalten
, aus denen hervorgeht, welch lebhafter Besucherverkehr auf der
„Brandeck" herrschte. Die beiden Söhne von Carl Geck, Oscar und Eugen
,15 waren häufig oben, August Bebel mit Frau Julie und Tochter Frieda
weilten als Gäste und trafen hier auf Clara Zetkin. Eugen Börner und Karl
Lehmann schafften Lebensmittel hoch, die nicht beim Kimmighofbauern
besorgt werden konnten. Kutschpartien der ganzen Bewohnerschaft auf die
Moos, nach Durbach-Gebirg oder Reichenbach fanden statt, dabei wurde
bei verschwiegenen Bauersleuten zu Wein und Most eingekehrt. Erwähnt
werden auch gemeinsame Feste in der „Villa" oder im „Zähringer Hof,


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