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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 446
(PDF, 123 MB)
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Gerhard Finkbeiner

I

«2

Wie das Familienfoto zeigt, hatte der polnische Zwangsarbeiter Wladislaw Maslyk
(links außen mit Kind auf dem Arm) bei der Bauernfamilie Albert Santo in Grafenhausen
Familienanschluss (Elsa Santo 2. Person von rechts außen)

sehen Zwangsarbeiter Wladislaw Maslyk und weist darauf hin, dass Elsa
Santo wegen der Schwangerschaft nach Polen geflüchtet sei. Die NS-Be-
hörden gehen den Anschuldigungen nach, verhören den polnischen
Zwangsarbeiter und Elsas Eltern auf dem Rathaus in Grafenhausen und
stellen fest, dass die Angaben der Informantin zutreffend sind.

Auf Grund der Denunziation wird Wladislaw Maslyk verhaftet und in
Handschellen aus dem Dorf geführt. Wenige Tage nach der Verhaftung erreicht
die Menschen in Grafenhausen die Nachricht, dass Wladislaw Maslyk
in Durbach bei Offenburg erschossen worden sei.5

Während ihres Aufenthalts in Polen beklagt Elsa Santo in Briefen an ihre
Eltern wiederholt die Grausamkeiten, die von den Nationalsozialisten an
Polen und Juden verübt werden. Nach Kenntnisnahme vernichtet Elsas
Mutter die Briefe, jedoch einzelne Postsendungen werden abgefangen und
dem NS-Ortsgruppenleiter Josef Kasper zugespielt. Die Gestapo erteilt
daraufhin gegenüber der örtlichen Poststelle die Auflage, alle weiteren
Postsendungen der Elsa Santo zurückzuhalten und der Gestapo auszuhändigen
. (Vgl. das Schreiben von Irma Pelz-Kasper, Tochter des Josef Kasper
, vom 5. Dezember 1994, das dem Beitrag als Anlage beigefügt ist).


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